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Collage: Marie Lautsch

Essay

Das Erlebnis, ich zu sein

Lambert Wiesing veröffentlicht am 18 Juli 2025 8 min

Wir stehen heute unter enormem Druck, uns von anderen zu unterscheiden. Dabei müssten wir eigentlich nur gelassen auf eine Assoziation warten, um uns als Individuen zu erleben.

 

Ich sehe ein Meerschweinchen und muss an meine Tante Elisabeth denken. Nimmt man dieses Beispiel als den typischen Fall einer Assoziation, lassen sich an ihm wesentliche Merkmale aller Assoziationen finden: Sie sind Gedankengänge, Episoden im Bewusstseinsstrom, weil sich ein früherer (Ich sehe das Meerschweinchen) von einem späteren Gedanken (Ich erinnere mich an Elisabeth) unterscheiden lässt – und beide als einzelne vom Assoziierenden erlebt werden. Was nicht besagt, dass deshalb jede Gedankenabfolge mit eigenständigen Gliedern eine Assoziation ist. Im Gegenteil, das Ziel einer Phänomenologie der Assoziation besteht darin, eine bestimmte Gedankenabfolge aufgrund ihrer charakteristischen Erlebnisqualität als Assoziation zu bestimmen. 

Zu assoziieren fühlt sich auf eine besondere Weise an – und eine solche wesentliche Erlebnisqualität ist, dass der spätere Gedanke, also im Beispiel die geweckte Erinnerung an die Tante, für den Assoziierenden als ein ungewolltes Widerfahrnis bewusst wird. Assoziationen werden erlebt, wenn es mir ohne jede Absicht passiert, dass ich mich angesichts von etwas an etwas anderes erinnern muss. Wie ein spontaner Einfall stellt sich die Erinnerung von selbst ein – ist aber kein bloßer Einfall. Denn Einfälle hat man, ohne dass man weiß, warum man sie hat. Ständig muss man plötzlich an etwas denken, ohne es gewollt zu haben. Das Erlebnis einer Assoziation ist andersartig; das Faszinierende an ihm ist: Dem Assoziierenden wird der Grund bewusst, warum sich bei ihm ein Gedanke ohne Zutun einstellt. Es gibt ein Weil der Assoziation. Auf das Beispiel bezogen heißt das: Ich erlebe, dass ich an meine Tante Elisabeth denken muss, weil ich gerade das Meerschweinchen gesehen habe.

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Und woran zweifelst du?

Wolfram Eilenberger 01 April 2017

Wahrscheinlich geht es Ihnen derzeit ähnlich. Fast täglich muss ich mir aufs Neue eingestehen, wie viel Falsches ich die letzten Jahre für wahr und absolut unumstößlich gehalten habe. Und wie zweifelhaft mir deshalb nun alle Annahmen geworden sind, die auf diesem Fundament aufbauten. Niemand, dessen Urteilskraft ich traute, hat den Brexit ernsthaft für möglich gehalten. Niemand die Wahl Donald Trumps. Und hätte mir ein kundiger Freund vor nur zwei Jahren prophezeit, dass im Frühjahr 2017 der Fortbestand der USA als liberaler Rechtsstaat ebenso ernsthaft infrage steht wie die Zukunft der EU, ich hätte ihn als unheilbaren Apokalyptiker belächelt. Auf die Frage, woran ich derzeit am meisten zweifle, vermag ich deshalb nur eine ehrliche Antwort zu geben: Ich zweifle an mir selbst. Nicht zuletzt frage ich mich, ob die wundersam stabile Weltordnung, in der ich als Westeuropäer meine gesamte bisherige Lebenszeit verbringen durfte, sich nicht nur als kurze Traumepisode erweisen könnte, aus der wir nun alle gemeinsam schmerzhaft erwachen müssen. Es sind Zweifel, die mich tief verunsichern. Nur allzu gern wüsste ich sie durch eindeutige Fakten, klärende Methoden oder auch nur glaubhafte Verheißungen zu befrieden.


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