Im Kopf von Kamala Harris und Tim Walz
Welche politische Vision verfolgen Kamala Harris und Tim Walz? Antworten finden sich bei Philosophen wie John Dewey sowie den Bewegungen, denen sie angehörten. Dabei ergibt sich von Walz' „Nachbarschaftssozialismus“ bis zu Harris' „Bindestrich-Amerikanismus“ eine politische Agenda, die wirtschaftlichen Progressivismus, Pragmatismus und Exzeptionalismus miteinander verbindet.
Kamala Harris: Multikultureller Liberalismus
Was Kamala Harris denkt, scheint schwer zu sagen. Einige Kommentatoren sind der Auffassung, sie habe weder Rückgrat noch sei ersichtlich, was ihr Denken prägt. Auffällig ist tatsächlich, ihre Zurückhaltung, wenn es um Referenzen geht, die sie inspirieren, zumal sie für das höchste Amt kandidiert. Wenn man jedoch ein wenig zu stöbern beginnt, entdeckt man Elemente, die sich durch ihren Werdegang und ihre Sprache ziehen.
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Kamala Harris, eine Deweyanerin?
In der ersten Rede, die Kamala Harris jüngst als gewählte Vize-Präsidentin der Vereinigten Staaten hielt, erläuterte sie en passant ein Verständnis von Demokratie, das stark an die Philosophie John Deweys erinnert, einen der wichtigsten Denker des amerikanischen Pragmatismus.

Die Simpsons: Das Orakel von Springfield?
Die gelbe Zeichentrickfamilie genießt den Ruf, immer wieder die Zukunft „vorhergesagt“ zu haben. Zuletzt bei der Vereidigung von Kamala Harris. Woher diese vermeintlich hellseherische Kraft kommt, lässt sich mithilfe des Philosophen Roland Barthes erklären.

Kwame Anthony Appiah: „Für universelle Kämpfe müssen Menschen nicht ihre Identitäten aufgeben“
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Pragmatisch. Praktisch. Gut?
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Es war einmal in Amerika - die Story des Pragmatismus
Wer die zentralen Fragen des Lebens pragmatisch angeht, ist kein Theoretiker? Falsch gedacht! Unter dem Begriff „Pragmatismus“ bildet sich Ende des 19. Jahrhunderts an der amerikanischen Ostküste eine Denkschule heraus, die zu den inspirierendsten unserer Zeit zählt.

Probleme des Amerikanismus
Der Trumpismus zielt auf einen antiliberalen Regime Change – auch in Berlin. Die Amerikaliebe der Deutschen hilft ihm dabei.

Eva Illouz: „Ressentiment ist nicht nur ein Gefühl der Schwachen und Beherrschten“
In ihrem jüngst erschienen Buch Undemokratische Emotionen zeigt die Soziologin Eva Illouz, wie politische Bewegungen sich unsere Gefühle zunutze machen. Im Interview spricht sie über die Muster affektiver Politik und den Aufstieg des populistischen Nationalismus in ihrem Heimatland Israel.

Michael Walzer: „Die Gerechtigkeit verlangt die Niederlage der Hamas, keine Rache an den Menschen in Gaza“
Nach dem Angriff der Hamas auf Israel und dem bewaffneten Gegenschlag des Staates gegen den Gazastreifen analysiert der US-amerikanische Philosoph Michael Walzer die politischen und rechtlichen Hintergründe des Konflikts.
