Axel Honneth: „Was das Bewusstsein antreibt, ist die Erfahrung des Scheiterns“
In der Phänomenologie des Geistes beschreibt Hegel die Bildung des Bewusstseins und setzt sich dabei mit der Geistesgeschichte von der Antike bis in die Moderne auseinander. Axel Honneth erklärt, worin der Reiz dieses historischen Erinnerungsprozesses liegt und warum man das Buch dennoch mit einer „Prise Nüchternheit“ lesen sollte.
Sie haben sich intensiv mit Hegel und der Phänomenologie des Geistes auseinandergesetzt, Herr Honneth. Wann sind Sie dem Buch zuerst begegnet?
Meine erste Begegnung mit dem Buch war recht unglücklich. Als ich im dritten oder vierten Semester war, gab Otto Pöggeler, einer der führenden Hegel-Experten der Zeit, ein Seminar zur Vorrede der „Phänomenologie“. Da das Buch schon damals einen legendären Ruf genoss, wollte ich dieses Seminar unbedingt besuchen. Ich bin jedoch vollständig gescheitert. Mir ist es trotz der sehr klugen Seminarführung von Otto Pöggeler nicht gelungen, herauszufinden, worum es in dem Buch eigentlich gehen soll.
Mit dem Gefühl, an dem Werk zu scheitern, waren Sie sicherlich nicht allein. Es ist zwar eines der einflussreichsten Werke der Philosophiegeschichte, zugleich jedoch besonders schwer zugänglich. Worin liegt dennoch sein Reiz?
Philosophie Magazin +

Testen Sie Philosophie Magazin +
mit einem Digitalabo 4 Wochen kostenlos
oder geben Sie Ihre Abonummer ein
- Zugriff auf alle PhiloMagazin+ Inhalte
- Jederzeit kündbar
- Im Printabo inklusive
Sie sind bereits Abonnent/in?
Hier anmelden
Sie sind registriert und wollen uns testen?
Probeabo