Die Sache mit der Bowl
Zusammenleben, ohne zu verschmelzen: So will es unsere Globalkultur. In der Poké-Bowl findet sie ihr treffendstes Symbol. Eine Kolumne von Wolfram Eilenberger.
Sie werden sich gewiss erinnern. Die Pandemie schien ausgestanden, der Krieg hatte noch nicht begonnen, da begab es sich, dass die sogenannte Bowl mit letzter Macht Einzug in unsere imbissorientierten Großstadtexistenzen hielt. Ob in Passagen oder Promenaden, Malls oder Märkten, gleich Shiitake-Pilzen schossen die Anbieter aus dem Boden und priesen ihr reisbasiertes Allerlei als jüngstes Gericht der Erlösung an. In der Anmutung diffus asiatisch und, sofern als Poké-Bowl nobilitiert, von Phantasmen eines Biers auf Hawaii preissteigernd überlagert. Es schien, als sei der tiefe Teller selbst neu erfunden worden. Was ging da vor sich? Und vor allem: Welche, wenn auch noch so schwache utopische Kraft mochte dem Trend eignen?
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