Autorität in Zeiten von Corona
Krisenzeiten schärfen die Wahrnehmung. Etwa darauf, was wirklich „systemrelevante“ Berufe sind. Aber auch, wie Autorität funktioniert, lässt sich in Zeiten von Corona klarer beobachten. Ein Denkanstoß von Catherine Newmark.
Philosophie Magazin +

Testen Sie Philosophie Magazin +
mit einem Digitalabo 4 Wochen kostenlos
oder geben Sie Ihre Abonummer ein
- Zugriff auf alle PhiloMagazin+ Inhalte
- Jederzeit kündbar
- Einfache Registrierung per E-Mail
- Im Printabo inklusive
Hier registrieren
Sie sind bereits registriert?
Hier anmelden
Weitere Artikel
Wessen Freiheit?
Im Zuge der Corona-Pandemie erleben wir derzeit viele Einschränkungen. Aber ist das auch ein Freiheitsverlust? Kommt darauf an, ob wir ein quantitatives oder qualitatives Verständnis von Freiheit haben. Ein Denkanstoß von Claus Dierksmeier.

Welches "Wir" steckt in dir?
Ist Stolz auf das eigene Volk ein kerngesundes Naturgefühl oder aber sicheres Zeichen ideologischer Verblendung? Wie verhält sich die Forderung nach einer Leitkultur zu Multikulti-Idealen? Vier Quellenangebote für ein klareres Selbstverständnis.
Hans Jörg Sandkühler: »Es hat uns nicht interessiert«
Die Gleichschaltung der deutschen Universitäten machte auch vor der Philosophie nicht halt. Unter den Philosophen, die nicht in die Emigration gingen, gab es kaum einen, der sich nicht dem nationalsozialistischen System angepasst hätte. Über Jahrzehnte verdrängte man nach dem Krieg die Tatsache, dass dieselben Personen, die sich in den 1930er Jahren noch zum Nationalsozialismus bekannt hatten, den Wiederaufbau der philosophischen Institute in der Bundesrepublik übernahmen. Interview mit Hans Jörg Sandkühler von Catherine Newmark.

13. Türchen
Von der Neuerscheinung bis zum Klassiker: In unserem Adventskalender empfiehlt das Team des Philosophie Magazins bis Weihnachten jeden Tag ein Buch zum Verschenken oder Selberlesen. Im 13. Türchen: Unsere Chefredakteurin der Sonderausgaben Catherine Newmark rät zu Frausein von Mely Kiyak (Hanser, 128 S., 18 €)

Durchbrecht die Reflexe
Apokalyptische Mahner versuchen aufmerksamkeitsökonomischen Profit aus der Corona-Krise zu schlagen. Dabei käme es gerade jetzt darauf an, mit solch eingespielten Mustern zu brechen. Ein Denkanstoß von Andrea Geier.
Das Ideal der Intensität
Man kennt es aus Filmen und Romanen: Die Frage nach dem Lohn des Lebens stellt sich typischerweise erst im Rückblick. Als Abrechnung mit sich selbst und der Welt. Wenn das Dasein noch mal vor dem inneren Auge vorbeifliegt, wird biografisch Bilanz gezogen: Hat es sich gelohnt? War es das wert? Würde man alles wieder so machen? Dabei läge es viel näher, die Frage, wofür es sich zu leben lohnt, nicht so lange aufzuschieben, bis es zu spät ist, sondern sie zum Gradmesser von Gegenwart und Zukunft zu machen. Zum einen, weil sie so gegen spätere Reuegefühle imprägniert. Wer sich darüber im Klaren ist, was das Leben wirklich lebenswert macht, wird gegenüber dem melancholischen Konjunktiv des „Hätte ich mal …“ zumindest ein wenig wetterfest. Zum anderen ist die Frage als solche viel dringlicher geworden: In dem Maße, wie traditionelle Bindungssysteme an Einfluss verloren haben, also etwa die Bedeutung von Religion, Nation und Familie geschwunden ist, hat sich der persönliche Sinndruck enorm erhöht. Wofür lohnt es sich, morgens aufzustehen, ja, die Mühen des Lebens überhaupt auf sich zu nehmen? Was genau ist es, das einem auch in schwierigen Zeiten Halt verleiht? Und am Ende wirklich zählt – gezählt haben wird?
Verteidigung der Autorität
Autorität als Konzept hochzuhalten, gilt als konservativ, gar antidemokratisch. Ein folgenschwerer Irrtum, argumentiert Sebastian Kleinschmidt. Vielmehr ist sie es, die uns vor der Blindheit des Gruppenzwangs bewahrt.

Die Vorausschauer
Wer etwas über die Zukunft des Menschen sagen will, muss ihn genau beobachten. Aber wie funktionieren Prognosen in der Praxis, und wie sehr wirkt die Vorhersage auf die Gegenwart zurück? Sechs Fachleute geben Auskunft.