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Kaufrausch

Brauchen wir Moskitomagneten?

Markus Krajewski veröffentlicht am 3 min

In seiner „Komödie der Eitelkeit“ hat Elias Canetti 1933 spekuliert, wie eine Welt aussähe, in der es keine Spiegel gibt. Auf Erlass der Regierung werden alle Fotografien verbrannt, alle Spiegel verboten und vernichtet, niemand weiß mehr um sein Aussehen und kann etwa einen roten Fleck am Hals begutachten. 

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Weitere Artikel

Artikel
2 min

Abstand halten!

Svenja Flasspoehler

In seinem Hauptwerk „Masse und Macht“ beschreibt Elias Canetti die menschliche „Berührungsfurcht“ — und lässt die Folgen der Corona-Krise in einem neuen Licht erscheinen. Ein Denkanstoß von Svenja Flaßpöhler.

Abstand halten!

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2 min

Berührungsfurcht

Elias Canetti

Abstandhalten zu anderen Menschen ist keine Zumutung. Sondern, so schrieb Elias Canetti in seinem Hauptwerk „Masse und Macht“, ein zutiefst menschliches Bedürfnis.


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4 min

Was weiß mein Körper?

Svenja Flasspoehler

Die Frage irritiert. Was soll mein Körper schon wissen? Ist das Problem denn nicht gerade, dass er nichts weiß? Weder Vernunft noch Weisheit besitzt? Warum sonst gibt es Gesundheitsratgeber, Rückenschulen, Schmerztabletten, viel zu hohe Cholesterinwerte. Und wieso gibt es Fitness-Tracker, diese kleinen schwarzen Armbänder, die ihrem Träger haargenau anzeigen, wie viele Meter heute noch gelaufen, wie viele Kalorien noch verbrannt werden müssen oder wie viel Schlaf der Körper braucht. All das weiß dieser nämlich nicht von selbst – ja, er hat es bei Lichte betrachtet noch nie gewusst. Mag ja sein, dass man im 16. Jahrhundert von ganz allein ins Bett gegangen ist. Aber doch wohl nicht, weil der Körper damals noch wissend, sondern weil er von ruinöser Arbeit todmüde und es schlicht stockdunkel war, sobald die Sonne unterging. Wer also wollte bestreiten, dass der Körper selbst über kein Wissen verfügt und auch nie verfügt hat? Und es also vielmehr darum geht, möglichst viel Wissen über ihn zu sammeln, um ihn möglichst lang fit zu halten.



Artikel
1 min

19. Türchen

Svenja Flasspoehler

Von der Neuerscheinung bis zum Klassiker: In unserem Adventskalender empfiehlt das Team des Philosophie Magazins bis Weihnachten jeden Tag ein Buch zum Verschenken oder Selberlesen. Im 19. Türchen: Unsere Chefredakteurin Svenja Flaßpöhler rät zu Über den Prozess der Zivilisation von Norbert Elias (Suhrkamp, 520 S., 18 €)

19. Türchen

Gespräch
10 min

Birgit Schneider: „Die Rottöne sind uns ausgegangen“

Catherine Newmark

Um den Klimawandel zu verstehen, brauchen Menschen Bilder in Form von Kurven, Karten und Fotografien. Die Medienwissenschaftlerin Birgit Schneider hat diese Bilder untersucht und erklärt, wie Klimadaten aufbereitet werden und wirken, angefangen bei Temperaturkarten Alexander von Humboldts bis zum Symbol der brennenden Erde.

Birgit Schneider: „Die Rottöne sind uns ausgegangen“

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"Es gibt keinen guten Tod"

Philippe Forest

Wenn das eigene Kind stirbt, zeigt sich der Tod in seiner ganzen grausamen Wucht. Nichts kann diesen Skandal aus der Welt schaffen, niemand kann ihn heilen. Bekenntnis eines Untröstlichen.


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7 min

Und woran zweifelst du?

Wolfram Eilenberger

Wahrscheinlich geht es Ihnen derzeit ähnlich. Fast täglich muss ich mir aufs Neue eingestehen, wie viel Falsches ich die letzten Jahre für wahr und absolut unumstößlich gehalten habe. Und wie zweifelhaft mir deshalb nun alle Annahmen geworden sind, die auf diesem Fundament aufbauten. Niemand, dessen Urteilskraft ich traute, hat den Brexit ernsthaft für möglich gehalten. Niemand die Wahl Donald Trumps. Und hätte mir ein kundiger Freund vor nur zwei Jahren prophezeit, dass im Frühjahr 2017 der Fortbestand der USA als liberaler Rechtsstaat ebenso ernsthaft infrage steht wie die Zukunft der EU, ich hätte ihn als unheilbaren Apokalyptiker belächelt. Auf die Frage, woran ich derzeit am meisten zweifle, vermag ich deshalb nur eine ehrliche Antwort zu geben: Ich zweifle an mir selbst. Nicht zuletzt frage ich mich, ob die wundersam stabile Weltordnung, in der ich als Westeuropäer meine gesamte bisherige Lebenszeit verbringen durfte, sich nicht nur als kurze Traumepisode erweisen könnte, aus der wir nun alle gemeinsam schmerzhaft erwachen müssen. Es sind Zweifel, die mich tief verunsichern. Nur allzu gern wüsste ich sie durch eindeutige Fakten, klärende Methoden oder auch nur glaubhafte Verheißungen zu befrieden.