Das wilde Sprechen
Der Philosoph Martin Seel setzt mit Ludwig Wittgenstein auf das Vielfältige, Ungebändigte und Demokratische menschlicher Ausdrucksformen. Sein Buch erweist sich dabei selbst als glänzendes Spiel mit der Sprache.
Gibt es wirklich nichts Leereres als einen leeren Swimmingpool? Und was hat diese Frage mit Sprachphilosophie zu tun? In seinem Kriminalroman The Long Goodbye lässt Raymond Chandler den Privatdetektiv Philip Marlowe beim Besuch eines halbverwaisten südkalifornischen Sanatoriums sagen (oder denken): „Nothing ever looks emptier than an empty swimmingpool.“ In Peter Handkes Übersetzung: „Es gibt nichts, was leerer aussieht als ein leeres Schwimmbecken.“ Leerer als nur leer, das gibt es nicht, und das gibt es doch: nämlich als poetischen Gedanken, als sprachliches Bild, als ästhetisch, kulturell oder psychologisch vielsagende „Geste“.
Philosophie Magazin +

Testen Sie Philosophie Magazin +
mit einem Digitalabo 4 Wochen kostenlos
oder geben Sie Ihre Abonummer ein
- Zugriff auf alle PhiloMagazin+ Inhalte
- Jederzeit kündbar
- Im Printabo inklusive
Sie sind bereits Abonnent/in?
Hier anmelden
Sie sind registriert und wollen uns testen?
Probeabo