Die Kraft ostdeutschen Denkens
Das Ostdeutsche wird oft als das Andere des Westdeutschen verstanden. Tatsächlich aber ist der ostdeutsche Denkstil eine Kraft, die ein ungleich vereintes Land heilen könnte.
Der Soziologe Steffen Mau vertrat kürzlich die These, die ostdeutsche Identität sei ein „leerer Signifikant“. Man könne sie also mit beliebiger Bedeutung füllen und dann politisch instrumentalisieren. Ist der Ostdeutsche also von regressiven Mächten programmier- und lenkbar? Oder gibt es einen ostdeutschen Denkstil, der nicht beliebig ist und sich sogar gegen eine diskursive Vereinnahmung sperrt?
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Umgrenzte Unendlichkeit – Der Ostdeutsche Denkstil
Das Ostdeutsche wird oft als das Andere des Westdeutschen oder gar als „leerer Signifikant“ verstanden. Tatsächlich aber ist der ostdeutsche Denkstil eine Kraft aus der zweiten Reihe, die ein ungleich vereintes Land heilen könnte, meint Alexander Capistran.

Detlef Pollack: „Wir sollten den Ostdeutschen nicht auf den Leim gehen“
Mit der Wahl in Brandenburg endet das ostdeutsche Wahljahr 2024. Es war ein Erfolg für die populistischen Parteien AfD und BSW. Woher kommt diese große Zustimmung in Ostdeutschland? Damit haben wir mit dem Soziologen Detlef Pollack gesprochen. Er ist überzeugt, dass es ein Fehler ist, noch weiter auf die Klagen der Ostdeutschen einzugehen.

Wo ist das Kind, das ich war?
Eine unheimliche Erfahrung. Dieser Mensch auf dem Foto, der mit Zahnlücke in die Kamera lächelt, das soll einmal ich gewesen sein? Mit allen seinen überschüssigen Träumen, Ambitionen, Fragen und Plänen? Fast unmöglich, ein geklärtes Verhältnis zu den eigenen Anfängen zu finden. Jenseits von Nostalgie und romantischer Verklärung. Aber auch frei von der Illusion, die biografische Vergangenheit ganz hinter sich lassen zu können. Während die einen die Infantilisierung der Gesellschaft beklagen, fordern andere eine heilende Rückkehr zum inneren Kind. Ist der Weg ins Erwachsenenleben notwendig der einer Desillusion und Selbstentfremdung? Und was könnte das überhaupt heißen: erwachsen sein? Ein Dossier über eine Frage, die sich jeder stellen muss.
Ungleichheit ist kein Schicksal
In Anfänge setzen David Graeber und David Wengrow auf die Vielfalt menschheitsgeschichtlicher Entwicklungen – und demontieren den Mythos von der Gesellschaft, die ihren Aufstieg mit dem Preis der Ungleichheit bezahlt.

Kulturanzeiger – Ausstellung: Save Land. United for Land
In unserem Kulturanzeiger stellen wir in Zusammenarbeit mit Museen ausgewählte Ausstellungen vor und binden deren zentrale Ideen durch weiterführende Artikel an die Philosophiegeschichte sowie aktuelle Debatten an. Diesmal im Fokus: Die Ausstellung Save Land. United for Land der Bundeskunsthalle und der UNCCD-G20 Global Land Initiative.

Julian Nida-Rümelin: „Die Annahme ‚Wir sitzen alle im selben Boot‘ setzt falsche Anreize für die staatliche Praxis“
In der Corona-Pandemie avancierte „Solidarität“ zu einem Kampfbegriff. Legitimiert wird mit ihm die Fortführung der Maßnahmen und Überlegungen zur Einführung einer allgemeinen Impfpflicht. Aber wird Solidarität so richtig verstanden? Ein Interview mit dem Philosophen Julian Nida-Rümelin anlässlich der heutigen Bund-Länder-Runde.

Sophie Landrin: „Modis Indien hat den Boden der säkularen Demokratie verlassen“
Narendra Modi hat den indischen Staat seit seinem Amtsantritt 2014 grundlegend verändert. Demokratierückbau, wachsende Ungleichheit, mehr Privilegien für Hindus. Sophie Landrin spricht über den ehemaligen Teekellner, der zum ultranationalistischen Premierminister und autoritären Guru wurde.

"Es gibt keinen guten Tod"
Wenn das eigene Kind stirbt, zeigt sich der Tod in seiner ganzen grausamen Wucht. Nichts kann diesen Skandal aus der Welt schaffen, niemand kann ihn heilen. Bekenntnis eines Untröstlichen.