Netzlese
Fünf Klicktipps für den Sonntag. Diesmal mit Andreas Reckwitz über den Populismus, „Logic Guys“, dem Zusammenhang von Vernunft und Gefühlen, der Benachteiligung von Regenbogenfamilien sowie einer Langen Nacht über Joseph Beuys.
◉ Beim Deutschlandfunk spricht Wolfgang Schiller mit Andreas Reckwitz. Der Soziologe erklärt in dem halbstündigen Interview u.a. wie sich seit den 1980er Jahren das neue Paradigma des „apertistischen Liberalismus“ herausgebildete, weshalb der Populismus eine Reaktion darauf ist und wie man letzteren einhegen könnte.
◉ Auf The Outline beschäftigt sich Aisling McCrea mit „logic guys“, also Männern, die aus dem rechtsreaktionären und maskulinistischen Spektrum kommen und sich in Debatten gerne auf Begriffe wie „Logik“, „Objektivität“, „Vernunft“, „Rationalität“ oder „Fakten“ berufen, diese aber nur in pseudomäßiger Weise benutzen.
◉ Im Interview mit PhilPublica erläutert Sabine Döring, Professorin für Praktische Philosophie in Tübingen, wieso Gefühle und Vernunft keine Gegensätze sind, weshalb die Philosophie ähnlich methodisch wie die Mathematik vorgeht und welche tiefe Einsicht man in Mark Twains Huckleberry Finn lernen kann.
◉ Ausgehend von einem aktuellen Rechtsfall thematisiert die Philosophin Jule Govrin auf Zeit Online die in Deutschland nach wie vor anhaltende Benachteiligung von Regenbogenfamilien, etwa durch das sogenannte Abstammungsrecht und fordert eine Reform der Regelungen.
◉ Am 12. Mai wäre der Allroundkünstler Joseph Beuys 100 Jahre alt geworden. Deutschlandfunk Kultur widmet ihm deshalb eine – online abrufbare – Lange Nacht, in der das utopische Moment seines Schaffens beleuchtet, aber auch nach seinen problematischen, rechtsreaktionären Einflüssen gefragt wird.