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Fünf philosophische Lesetipps für den Sonntag. Diesmal mit einer kleinen Kulturgeschichte der Körperpflege, Christian Drosten mit Schiller und Kant über Freiheit und Verantwortung, einem bioethischen Fall vor Gericht, Max Webers doch nicht so eindeutiger Unterscheidung von Gesinnungs- und Verantwortungsehtik sowie einem neuen Philosophie-Format des SRF.
◉ Beim Deutschlandfunk präsentiert Ursula Storost eine kleine Kulturgeschichte der Körperpflege, die nicht nur nachzeichnet, wie Cremes und Seifen Einzug in den Alltag der bürgerlichen Gesellschaft hielten, sondern die ebenso Schlaglichter auf die damit verbundene Verschiebung der historischen Körper- und Schönheitsbilder wirft.
◉ Die traditionelle Schillerrede, die jedes Jahr anlässlich des Geburtstags des Dichters am Deutschen Literaturarchiv Marbach gehalten wird, kam dieses Jahr (virtuell) von Christian Drosten. Der Virologe diskutiert dabei – auch mit Bezug auf Immanuel Kant – das komplizierte Verhältnis von Freiheit und Verantwortung. Hier kann man den Text und hier das Video abrufen.
◉ Der Philosoph Matthias Warkus beschäftigt sich bei Spektrum mit einer Entscheidung des Bayerischen Obersten Landesgerichts zu „imprägnierten Eizellen“ und der bioethischen Frage, ab wann genau man eigentlich von Embryonen sprechen kann. Dieser Fall zeigt exemplarisch, wie sehr juristische Urteile sich im Schnittpunkt von Naturwissenschaft und Philosophie bewegen können.
◉ Im New Yorker widmet sich der Politikwissenschaftler Corey Robin anlässlich einer Neuübersetzung ins Englische Max Webers beiden wirkungsreichen Vorträgen Wissenschaft als Beruf und Politik als Beruf. In dem überaus tiefgehenden Essay argumentiert Robin en passant, dass Webers Unterscheidung zwischen Gesinnungs- und Verantwortungsethik, genau besehen, viel weniger klar und normativ ausfällt, als sie heute oft rezipiert wird.
◉ Bei SRF Kultur startet mit „Bleisch und Bossart“ ein neues Philosophie-Format, das sich auch bei YouTube nachgucken lässt. Barbara Bleisch und Yves Bossart beleuchten dabei jede Woche ein Alltagsthema aus philosophischer Sicht. Den Anfang macht die Frage „Darf man strafen?“. Wer mit dem gesprochenen Schweizerdeutsch Verständnisprobleme hat, kann indes auf hochdeutsche Untertitel zurückgreifen.
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