Interview
Eric Klinenberg: „Singles sind keine tragischen Erscheinungen“
Eric Klinenberg, im Interview mit
veröffentlicht am
5 min
Moderne Gesellschaften sind Single-Gesellschaften. Das birgt die Gefahr der Einsamkeit - und die Chance der Freiheit. Anlässlich der Aktionswoche gegen Einsamkeit veröffentlichen wir ein Gespräch mit dem Soziologen Eric Klinenberg über den Unterschied zwischen Alleinsein und Einsamkeit, den Verdacht gegen Singles und einen Irrtum Peter Sloterdijks.
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Kommentare
Ich kann mir kaum etwas schmerzlicheres vorstellen, als ein Leben ohne Kinder, als ein Sterben ohne Kinder.
Ich sage das als jemand, der das Alleinsein sehr genießt. Aber langes Alleinsein mündet am Ende immer in der Einsamkeit.
Sich einsam zu fühlen in einer Beziehung hat auch sehr oft mit mangelnder Kommunikation zu tun und der Erwartung, mein Partner muss mich komplett verstehen und "fühlen", was utopisch ist. So entstehen Kränkungen, die zu diesem gar poetischen Gedanken führen, man wäre gar so einsam in einer Beziehung.
Letztenendes verhalten sich Alleinsein und Einsamkeit wie Melancholie zu Depression. Wer es nicht frühzeitig aus dem "Genuss des Alleinseins" schafft, endet im Abgrund. Und das geht heute schneller und unbemerkter denn je. Digitalisierung und Technologie lassen den modernen Menschen gnadenlos in der Einsamkeit landen und eben diese beiden machen es sehr schwer, wieder da raus zu kommen.