Das Erhabene im Alltäglichen – Kunst als Weg zur inneren Freiheit
Kunst missverstehen viele als elitär und lebensfremd. Dabei bietet sie auch das Potenzial zu mehr Freiheit und fordert zur Selbstreflexion auf, ohne Besitzansprüche zu wecken. Dominik Pietzcker erläutert, wie letzteres gelingen kann.
Elevation und Alltag
Wann waren Sie das letzte Mal von einem Kunstwerk ergriffen und wie fühlt sich das überhaupt an? Vielleicht so: Der Mund wird trocken, Tränen schießen in die Augen und man empfindet sich, auf eine seltsam unpersönliche Art, zugleich vernichtet und erhoben. Zeit und Raum verschmelzen zu einer neuen Dimension jenseits des messbaren Kontinuums; alles steht still. Die Ebenen der Zivilisationsversumpfung rücken in weite Ferne, und auch die Banalitäten der täglichen Überlebensscharmützel sind vergessen. Eine Empfindung der Reinigung, die mit den üblichen Maßstäben einer beschädigten Wirklichkeit nicht auszuloten ist. Das Kunsterlebnis aktiviert, im positiven Sinne, die Potenziale des Menschlichen als leises Echo eines poetischen Lebensgefühls, süß und souverän zugleich. Das behaupten zumindest die Romantiker.
Philosophie Magazin +

Testen Sie Philosophie Magazin +
mit einem Digitalabo 4 Wochen kostenlos
oder geben Sie Ihre Abonummer ein
- Zugriff auf alle PhiloMagazin+ Inhalte
- Jederzeit kündbar
- Im Printabo inklusive
Sie sind bereits Abonnent/in?
Hier anmelden
Sie sind registriert und wollen uns testen?
Probeabo
Kommentare
Das Problem beim betrachten von Kunst, ist das Frage, was ist Kunst. Was ist für Sie Kunst? Bestimmt nicht das Selbe, wie das, was *ich in Kunst alles subsummiere. Meist nicht mal das Gleiche. Für ein-Es, wie *ich, dem Kunst fast Alles ist, was Mensch tut, nicht-tut und in die Hände nimmt, ist Kunst ein Spiegel des DaSein (Universum) in Menschen-Gestalt und dessen Folgen. Je weiter ein-Es den Begriff öffnet, umso deutlicher wird, was das Mensch ist, wird klarer, was das DaSein ist. Wodurch unterscheidet das Mensch sich vom DaSein? Vom Kleinsten durch das Grösse, vom Ganzen durch das Anzahl an Möglichkeiten. Ein Quant des Grundsubstanz ist 3 Möglichkeiten, Stille, mehr, oder weniger. Das Ganze ist 4, stossen, ziehen, leuchten oder schweigen. Das Mensch ist 6 Möglichkeiten. Anziehend, abstossend, faul oder klug, laut oder leise. Kurzum, das DaZwischen-daSein des Menschen, eröffnet mehr Möglichkeiten, als das DaSein im Kleinsten und Grössten ermöglicht. Das Mensch ist NICHT Kunst, aber was -Es tut und nicht-tut, ist es. Lasagne mit Broccoli, Kilometerweit Weizenfelder, künstliche ... was Ihnen so einfällt, Opel Kadett, Skat, Diktatur, Gott, Bitumen, Doktor Faust, Mathematik ... Das DaSein ist ein Erschaffungs-Prozess, dauernd und überall wird er- und geschafft. Irgendwas. Oft ist das gerade Erschaffene schneller wegg, als es ... das Ganze gar nicht enden will, so viele Billionen kann kein Mensch zählen, während wir um jedes Jahr zusätzlich kämpfen müssen, mit Sport, mit (!) kein Zucker, mit kein Alkohol, kein Tabak, kein Fett und viel lesen. Kunst ist so einfach. Wenn Mensch sich bewegt, ist das Kunst, jedes Gähnen, strecken und das Decke wieder über die Schultern ziehen, damit es warm bleibt, ist ... Das Taschentuch voll rotzen, ist Kunst. Was also fällt dem seligen Betracht-Es des Selbst, beim tun und nicht-tun so als Bewertung dessen, so ein? Kunst als Ergebnis von / des Selbst-Beurteilung. Von obigem Text bleibt da kaum mehr etwas übrig, so klein, wie das Kunst da geMacht wird. Kunst als kleines wichtig-tuerisches Nebensächliches. Was zeigt das, was wir tun und nicht-tun somit, was ist das für ein Kunst-Werk? Soweit ich das beurteilen kann, zeigt unser Werk, dass wir schon irgendwie clever sind und unsere natürlichen Anlagen gerade gut genug nutzen, um zu überleben, aber sowohl das Ästhetik, als auch Design und Folgen lassen schwer zu wünschen übrig. Wenn Kunst das Möglichkeit ist, das DaSein als GanzEs zu bespiegeln, im Kleinen, dann sind Wir von einigermassen Erfolg noch Jahrzehnte entfernt, mindestens. Unsere Kunst liegt jetzt fast gänzlich im Zerstören dessen, worin wir geschaffen wurden und fast Allem an MitLebeWesen. Auch ein Möglichkeit des DaSein, das Zerstören von Geschaffenen, aber ein gutes? Vielleicht? Das DaSein ist ein Schaffens-Prozess. Wir wissen nicht, ob mit Ziel oder Aufgabe? Vielleicht also sind wir Werkzeug mit etwas Hirn, mehr nicht. Schaut fast so aus, bis jetzt, oder?
Eine sacht umfassende Sicht vom Wesen des Aussergewöhnlichen.