Sind Frauenfreundschaften toxisch, Frau Fritz?
Freundinnen muten sich Kritik weitaus weniger zu als Männer, so die Autorin Sophia Fritz. Damit bestätigen sie noch heute ein Bild, das sich auch in der Philosophiegeschichte verfestigt hat.
Sie schreiben in Ihrem Buch Toxische Weiblichkeit, dass Freundinnen sich zwar nicht unbedingt gleichen müssen, aber dass es unmöglich ist, einander zu kritisieren. Männern fällt das leichter?
Zumindest habe ich bei Gesprächen unter befreundeten Männern häufiger den Eindruck, dass sie Kritik nicht als Bedrohung ihrer Daseinsberechtigung wahrnehmen. Im Buch beschreibe ich, wie ich mit einer Freundesgruppe zusammensaß, einer hatte neue Turnschuhe und fragte, wie wir die fänden. Sein Freund kommentierte lachend, dass sie hässlich wären. In mir hat seine Antwort ein sofortiges Unbehagen ausgelöst und den Drang, ihm etwas entgegenzusetzen. Aber das war für die beiden nicht nötig. Sie haben gelacht und sich einfach weiter unterhalten, als wenn nichts gewesen wäre. In einem Gespräch mit einer Freundin wäre mir dieser Dialog nicht passiert.
Philosophie Magazin +

Testen Sie Philosophie Magazin +
mit einem Digitalabo 4 Wochen kostenlos
oder geben Sie Ihre Abonummer ein
- Zugriff auf alle PhiloMagazin+ Inhalte
- Jederzeit kündbar
- Im Printabo inklusive
Sie sind bereits Abonnent/in?
Hier anmelden
Sie sind registriert und wollen uns testen?
Probeabo
Kommentare
Ich vermisse die für ein philosophisches Gespräch unabdingbaren Differenzierungen in Fragestellung und Antworten:
Wer sind DIE Frauen? Alter, Bildung, sozialer Status ..,
Freundliche Grüsse von EINEM Mann.