Die Zukunft Europas
Welches Selbstbild bräuchte Europa, um sich gegen die multiplen Krisen der Gegenwart behaupten zu können? Diese Frage diskutierten die Soziologin, Philosophin und Historikerin Karolina Wigura und der Historiker Christopher Clark mit der Philosophin und Schriftstellerin Thea Dorn.
Das Gespräch fand am 15.04.2024 im Rahmen der Gesprächsreihe „Zukunftsfragen der Gesellschaft“ der Wüstenrot Stiftung unter dem Titel „Die Zukunft Europas“ in Stuttgart statt. Redaktion: Karin Janker
Thea Dorn: Meine erste Vorstellung von „Europa“ habe ich als Schülerin bekommen. Auf dem altsprachlichen Gymnasium haben wir viel über die athenische Demokratie erfahren, über Platon und Aristoteles, wir haben die großen griechischen Tragödiendichter gelesen. Ich merke, dass dieser Erstkontakt mein Europabild bis heute prägt. Sir Christopher Clark, Sie wurden in Australien geboren und kamen als junger Mann zum Studieren nach Berlin. Erinnern Sie sich, wann Sie zum ersten Mal einen Begriff von Europa hatten?
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Kommentare
Vieles außer Reichweite kann Europa signifikant verbessern.
In Reichweite schätze ich Zweiparteienwahlrecht mit der daraus folgenden Dynamik und zwei gute Parteikonzepte, die überall und auf jeder Ebene der Regierung vergleichsweise funktionieren.
Ich danke für den Artikel und die Möglichkeit, zu kommentieren.