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Schopenhauer und die Hoffnung

Timm Lewerenz veröffentlicht am 08 September 2022 2 min

Für Christen ist die Hoffnung eine Tugend. Arthur Schopenhauer hingegen verstand sie als „Verwechslung des Wunsches einer Begebenheit mit ihrer Wahrscheinlichkeit“. Wie ist das zu verstehen? Eine Interpretationshilfe.

 

Das Zitat

„Hoffnung ist die Verwechslung des Wunsches einer Begebenheit mit ihrer Wahrscheinlichkeit. Aber vielleicht ist kein Mensch frei von der Narrheit des Herzens, welche dem Intellekt die richtige Schätzung der Probabilität so sehr verrückt, dass er Eins gegen Tausend für einen leicht möglichen Fall hält. Und doch gleicht ein hoffnungsloser Unglücksfall einem raschen Todesstreich, hingegen die (…) immer wieder auflebende Hoffnung der langsam marternden Todesart.“

– „Parerga und Paralipomena“ (1851)

 

Die Relevanz

Kaum etwas vermag dem Menschen so tragfähige Flügel zu verleihen wie die ersehnte Annahme eines günstigen Ausgangs, auch genannt: Hoffnung. Sie lässt uns in Zeiten der Mühsal voranschreiten. Denn wie sollen wir, ohne die Aussicht auf ein besseres Morgen, verhindern, dass uns die Zumutungen der Gegenwart – wie Krieg, Krankheit, Klimakrise – überwältigen und in die Kapitulation drängen? Ist nicht jeder Schritt vergebens, wenn der Horizont so trist ist wie der Ort, an dem wir stehen? Die Hoffnung erhebt uns über die lähmende Tragik des Augenblicks, aber mit jeder Hebung wächst auch die Fallhöhe. Prallt die Hoffnung auf die Wirklichkeit, entsteht Verzweiflung, wo ohne sie nur Apathie geherrscht hätte. Kein Wunder also, dass mancher Philosoph sie als „Narrheit“ begreift.

 

Die Erklärung

Für Arthur Schopenhauer erwächst Hoffnung aus dem Zusammenspiel von Intellekt und Lebenswillen. Sie besteht in der Verzerrung einer Vorausschau nach Maßgabe der Affekte. Hoffnung ist daher etwas zutiefst Menschliches, da ein jeder seinen Leidenschaften zunächst ausgeliefert ist. Das heißt jedoch nicht, dass er es bleiben muss. Nicht die Vermeidung von Hoffnung ist das Ziel, sondern der richtige Ausweg aus ihr. Der, dessen Hoffnung unter Schicksalsschlägen zerbirst, ist tief verwundet und erschüttert. Doch wer die Hoffnung willentlich überwindet, bleibt standhaft. Wie aber gelingt der Abschied von der Hoffnung? Durch die enthaltsame Lebensführung des Asketen. Denn wer das Glück der Leidenschaften gering achtet, dessen Urteil ist gegen ihre Verzerrungen gefeit. •

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Kommentare

Armin Schmidt | Donnerstag, 21. September 2023 - 22:44

Vielleicht kann man sagen, dass hoffen können eine gute Option und hoffen müssen ein unerträglich bindender Prozess sein kann. Schopenhauer hat wohl eher letzteres im Sinn gehabt.

Damit man tendenziell mehr hoffen kann und weniger hoffen muss, hilft es vielleicht, sich und seine Gruppen nur wahrscheinlich ausreichend zu befreien, denn dann lebt man und leben seine Gruppen tendenziell in nur wahrscheinlich ausreichenden Standards und man muss weniger hoffen, und ansonsten wahrscheinlich Bestes für alle zu versuchen, denn dann weiß man um Prozesse zum Besten für alle und kann begründet viel hoffen.

Armin Schmidt | Montag, 25. September 2023 - 12:05

...das Gegensatzpaar "hoffen müssen" und "hoffen können" sollte vielleicht eher "hoffen müssen" und "hoffen wollen" sein.

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