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Bild: © Matthias Jung

Dialog

Was ist Tolkiens Zauber?

Josef Früchtl, Denis Scheck , im Interview mit Jana C. Glaese veröffentlicht am 21 Juli 2022 13 min

Tolkiens Geschichten handeln von Zwergen, sprechenden Bäumen und anderen ungewöhnlichen Kreaturen. Ist das nostalgische Nischenliteratur? Oder führt er eine große Tradition des Erzählens fort? Mit dem Literaturkritiker Denis Scheck und dem Philosophen Josef Früchtl sprachen wir über Mythen, Fantasy und Helden unserer Zeit.

 

Philosophie Magazin: Herr Scheck, Herr Früchtl, erinnern Sie sich an Ihre erste Begegnung mit Tolkiens Geschichten? Was war das für eine Lese- oder Filmerfahrung?

Denis Scheck: Ich habe mich im Alter zwischen sechs und zwölf leidenschaftlich für Science-Fiction, Fantasy und Horror begeistert. Ich weiß noch: Das Erste, was ich von Tolkien las, war die schreckliche erste deutsche Übersetzung des, wie es hieß: Kleinen Hobbit. Englische Werke waren damals horribel übersetzt – schon dieses hinzugeschmuggelte Adjektiv, das da überhaupt nichts verloren hat! Das Buch heißt Der Hobbit. Fertig. Ich habe nicht schlecht gestaunt, als ich den Hobbit vor einigen Jahren erneut las. Ich dachte immer, das ist eine schwache Vorgeschichte zu Herr der Ringe, wo es nur darum geht, dass Bilbo den Ring erlangt. Dass es eine ganz große Parabel über Kapitalismus ist, das habe ich erst bei meiner neuen Lektüre herausgefunden. Und es war ein unglaublich schönes Wiedersehen mit meiner Lieblingsfigur bei Tolkien, dem Drachen Smaug.

Josef Früchtl: Meine Begegnung mit Tolkien war trivialer. Ich habe ihn Anfang der 2000er-Jahre durch die Peter-Jackson-Verfilmungen kennengelernt. Den ersten und zweiten Film habe ich mit den Kindern eines Freundes, zwölf und fünfzehn Jahre alt, im Kino gesehen, den dritten dann aus dem Interesse, wissen zu wollen, wie die Geschichte zu Ende geht. Häufig ist es so, dass ein Film mich zum Lesen zurückführt. Das hat dieser Film bei mir nicht geschafft, obwohl ich dann später erfahren habe, dass Tolkien ein erstaunlicher Zeitgenosse ist: ein Professor für Altphilologie mit ausgedehntem Interesse an nordisch-europäischen Mythologien und mit Lust an der Erfindung von Sprachen. Das hat mich fasziniert. Und trotzdem: Letztlich war die cineastische Erfahrung für mich enttäuschend.

Inwiefern?

Früchtl: Die Muster, mit denen der Film arbeitet, sind so einfach, so oppositional, auch so humorlos. Gandalf, die Elfen, alles was gut ist, ist weiß. Alles, was schlecht ist, ist dunkel, schwarz, hässlich. Man hat ihm Rassismus vorgeworfen, ich weiß nicht, ob man so weit gehen muss. Aber es sind schon sehr starke, schematische und sozial-kulturell gesehen hochambivalente Muster am Werk, die mich nicht zum Lesen eingeladen haben.

Scheck: Jacksons Verfilmung von Der Herr der Ringe ist der zweite Versuch, das Buch in einen Kinofilm zu packen. Ich war im Kino, als Ralph Bakshis Herr der Ringe gezeigt wurde. Das war auch ein unglaublich erfolgreicher Film, allerdings ein Zeichentrickfilm, die Figuren waren abgepaust von lebenden Akteuren. Dagegen ist Jacksons Verfilmung in drei Teilen für den Leser ein Fest, weil man fast mitblättern kann. Seine dramaturgischen Entscheidungen, auf Tom Bombadil zu verzichten beispielsweise, halte ich für einen nachvollziehbaren, präzisen chirurgischen Schnitt, der die erzählerische Eleganz des Filmes gesteigert hat. Da hätte ich viel, viel Schlimmeres erwartet. Allerdings gehe ich mit der Devise von Kurt Tucholsky ins Kino: Für meine 30 Pfennig Eintritt habe ich das Recht, dass man an meine niedrigsten Gefühle appelliert. Und da bin ich bei Peter Jackson sehr gut weggekommen.

Unabhängig vom Film, scheint es, was Tolkiens und Fantasy-Literatur im Allgemeinen betrifft, zwei Lager zu geben: Es gibt große Tolkien-Fans, aber auch so einige Leser, besonders im Literaturbetrieb, die seinen Erzählungen nicht viel abgewinnen können. Woran liegt das?

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