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Bild: bonheureux (CC BY 2.0)

Interview

Verlyn Flieger: „Die Fantasie bringt uns das Staunen zurück“

Verlyn Flieger, im Interview mit Octave Larmagnac-Matheron veröffentlicht am 21 Juli 2022 7 min

Tolkien erfand nicht nur Geschichten, sondern auch Sprachen. Was verbindet diese schöpferischen Akte? Und was ist das überhaupt, eine Sprache? Die Literaturwissenschaftlerin Verlyn Flieger meint: Für Tolkien gibt es eine Einheit von Welt und Wort, die er versucht, in seinen Geschichten wiederherzustellen.

 

Frau Flieger, können wir sagen, Tolkien hatte eine Sprachphilosophie?

Tolkiens Freund C. S. Lewis sagte einmal, Tolkien sei „im Innern der Sprache gewesen“. Er war Philologe, beschäftigte sich wissenschaftlich mit Sprachen in Texten, Märchen, Gedichten, Sagen – aber nicht mit Sprachen als abstrakten und statischen Systemen von Zeichen und Bezeichnetem. In einem Entwurf zu seinem Essay Über Märchen schreibt Tolkien: „Mythologie ist Sprache und Sprache ist Mythologie.“ Für ihn verwendet der Mythos also nicht die Sprache, sondern ist mit ihr identisch – Gestalt, Klang und Bedeutung. Wenn wir sprechen, erzählen wir Geschichten. Geschichten sind keine von der Sprache abgeleiteten Produkte. In der Endfassung seines Märchen-Essays fügt Tolkien daher hinzu: „Nach dem Ursprung von Erzählungen (gleichgültig, was für welchen) zu fragen, heißt nach dem Ursprung von Sprache und Denken zu fragen.“

Bedarf diese Sicht auf Sprache einer Verteidigung?

Tolkien reagierte damit auf den damals populären Sprachwissenschaftler Friedrich Max Müller. Müller hielt den Mythos für eine „Krankheit“, die eine kristallklare, unmissverständliche Ursprache verunreinigt. Tolkien wendete sich gegen Müllers Theorie der „Naturmythen“, der zufolge die Götter nur eine personifizierte Form der Naturkräfte wie Sonne, Dämmerung oder Nacht sind und Mythen lediglich eine Allegorie für die Regungen der Natur. Für Müller sind Geschichten zweitrangig, sie verdunkeln eine ursprüngliche klare Beschreibung von Naturphänomenen, indem sie Bilder, Metaphern und dergleichen verwenden. Mit dieser Sicht ist Tolkien überhaupt nicht einverstanden. So schreibt er zum Beispiel über Thor, den Donnergott der nordischen Mythologie, dass es nicht sinnvoll wäre zu fragen, was zuerst da war: „die Natur-Allegorien, die den Felsen und Bäume spaltenden Donner in den Bergen personalisierten, oder die Geschichten über einen jähzornigen, rotbärtigen und nicht sehr klugen Bauern von außergewöhnlicher Körperkraft“. Letztlich lässt sich das eine nicht vom anderen trennen. Denn wir hören nie nur „den“ Donner. Unsere Wahrnehmung dieser Naturkraft ist tief verwoben mit den Geschichten über sie.

Es scheint, als sei Tolkien stark beeinflusst gewesen von Owen Barfields Theorie der synthetischen Einheit der Ursprache.

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Michael Ebmeyer
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Guillaume Martin: „Ich habe Nietzsches Worte zu meinem Mantra gemacht“

Artikel aus Sonderausgabe 22 Sommer 2022 Vorschau
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