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Bild: MiS (Imago)

Essay

Eine Sprache für alle

Jana C. Glaese veröffentlicht am 10 November 2022 10 min

Ziel des Genderns ist, Sprache gerechter zu machen. Im Deutschen wird dieses Streben dabei oft mit der expliziten Sichtbarmachung aller Geschlechtsidentitäten in der Sprache gleichgesetzt. Das muss nicht so sein. Andere Sprachen zeigen, dass eine gerechte Sprache auch anders aussehen könnte.

 

Das Deutsche setzt auf Genauigkeit. Was undefiniert oder zweideutig bleibt, irritiert. Entsprechend dieser Neigung versuchen wir auch Unrecht in der Sprache mit einem Mehr an Präzision beizukommen. Im Deutschen heißt gerecht sprechen: Sichtbarkeit für alle – zuerst wurden Frauen mitgenannt, dann wurden Unterstrich, Doppelpunkt oder Asterisk hinzugefügt, um nichtbinäre Personen ebenso einzuschließen.

Für dieses Streben nach sprachlicher Sichtbarkeit gibt es einen guten Grund: Das Deutsche ist von Verweisen auf den Mann gespickt; er „beherrscht“ die Sprache in unzähligen Formulierungen wie etwa „jedermann ist aufgerufen …“, „man weiß doch nicht …“. So kann es sogar in einer Tamponwerbung heißen: „Jeder erlebt seine Tage anders.“ Während der Mann im Rampenlicht steht, bleiben Frauen und nichtbinäre Personen unsichtbar. Als besonders problematisch gilt das generische Maskulinum in Formulierungen wie „alle Lehrer versammeln sich vor der Schule“ oder „Fatima ist unser bester Arzt“. Formal ist diese Form natürlich neutral: Sie hat ein grammatisches Geschlecht, das erst mal nichts über das biologische oder soziale Geschlecht der bezeichneten Personen aussagen muss. Die „Lehrer“ können auch Frauen sein. In einer patriarchal geprägten Welt aber, in der das Männliche nach wie vor als universale Norm gilt, sind generische Formulierungen oft nur scheinbar umfassend und inklusiv: Wer „Lehrer“ sagt, erzeugt als Vorstellungsbild eher eine Männergruppe als eine plurale Versammlung verschiedener Geschlechter. Verwendet – und vor allem gedeutet – wird das generische Maskulinum also, Grammatik hin oder her, in einem ausschließenden Sinne. Die Sichtbarmachung in der Sprache ist ein Mittel, um dieser Pseudoneutralität an den Kragen zu gehen: Alle, die angeblich mitgedacht und mitgemeint sind, sollten auch mitgenannt werden.

 

Unmögliche Neutralität

 

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Kommentare

E.Ar | Samstag, 19. August 2023 - 20:17

Großartiger Artikel! Gibt es zu den einzelnen Aspekten entsprechende Literaturangaben?

Jobst Quis | Montag, 11. Dezember 2023 - 13:51

Die Ungleichheit der Geschlechter in der Sprache liegt darin, dass es eine weibliche Endung gibt, aber keine gebräuchliche männliche Endung. Eine Neueinführung von männlichen Endungen würde sich kaum durchsetzen. Um Gleichheit zu schaffen, wäre es viel einfacher, den Gebrauch der weiblichen Endung zu reduzieren, wie es zB im Englischen der Fall ist. Besonders das '-innen' im Plural bei gemischten Gruppen halte ich für absolut verzichtbar.

Die generische Form erscheint erst dadurch als Maskulinum, dass das Weibliche durch die Endung ausgesondert wird. Als 'Mensch' fühlen sich so gut wie alle angesprochen. Das liegt daran, dass es zum Glück noch nicht üblich ist, Frauen 'Menschinnen' zu nennen. Auch 'Gast' war früher kein Problem, bevor jemand auf die verrückte Idee von 'Gästin' kam.

Einen Artikel für alle gibt es übrigens auch im Plattdeutschen, das 'de', quasi ein gemeinsamer Nenner von 'der' und 'die'. Das neutrale 'das' sollte besser Objekten vorbehalten sein. Was heute grammatisches Geschlecht genannt wird, hatte ursprünglich nichts mit Geschlecht zu tun, sondern mit der Trennung von Subjekt und Objekt. Das zusätzliche "Femininum" ist eine hierarchische Zwischenstufe, ein Subjekt gegenüber Objekten, aber Objekt für ein Subjekt. Das zeigt sich auch in Begriffen wie 'die Mannschaft','die Armee'und 'die Truppe', die ja alles andere als weiblich sind.

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