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Bild: © laif/CAMERA PRESS/Bill Potter

Interview

Isabelle Pantin: „Ohne Imagination ist der Mensch amputiert“

Isabelle Pantin , im Interview mit Octave Larmagnac-Matheron veröffentlicht am 21 Juli 2022 8 min

Zeugt Tolkiens Fantasiewelt von Wirklichkeitsverleugnung und Vernunftschwäche? Nein, meint die Literaturwissenschaftlerin Isabelle Pantin. Mittelerde folgt einer eigenen Logik und verbindet uns mit unseren archaischen Wurzeln.

 

Philosophie Magazin: Der Herr der Ringe erzählt nicht nur eine Geschichte, sondern verweist auf etwas Größeres. Liegt darin der Schlüssel für die Faszination, die der Roman ausübt?

Isabelle Pantin: Tolkien sagt es selbst: „Wenn Sie meine Meinung wissen wollen, dann geht die Faszination teilweise von den Ausblicken auf noch mehr Sagen und Geschichte aus, über die das Werk keinen vollständigen Aufschluss gibt.“ Der Herr der Ringe und Der Hobbit ordnen sich in eine größere Welt ein, die ihre eigene Kosmogonie besitzt, ihre Kosmologie, ihre Geschichte, ihre Sprachen und so weiter. Angefangen hat Tolkien mit dem Aufbau einer Welt – die Romane sind später hinzugekommen. Ein Vorhaben, so gigantisch und unermesslich wie kaum ein anderes und zudem eines, das niemals abgeschlossen sein wird.

Wie erklärt sich der Eindruck, dass Mittelerde eine eigene Welt ist?

Tolkien hielt es für wesentlich, dass eine Fantasy-Welt mit der gleichen „Konsistenz“ ausgestattet sein müsse wie die Realität. Die Imaginationsarbeit geht für ihn grundlegend mit einer quasi wissenschaftlichen Präzision einher. „Je klarer und schärfer die Vernunft, desto bessere Fantasien wird sie hervorbringen.“ Unaufhörlich zeichnet Tolkien Karten, stellt Chronologien auf, um die Kalender und Ereignisse aufeinander abzustimmen, und reflektiert über die metaphysischen Inkohärenzen, die gewisse seiner Entscheidungen mit sich bringen – beispielsweise darüber, wie die Unsterblichkeit der Elben mit der Tatsache in Einklang zu bringen sei, dass die Orks gemarterte Elben seien. Die Welt, die er schöpft – in seinen Worten eine „Zweitschöpfung“ –, muss fundiert sein und einer gewissen Logik folgen.

Selbst wenn Tolkien einige Jahrzehnte mehr zur Verfügung gehabt hätte, wäre es ihm wahrscheinlich nicht gelungen, seine Geschichte von Mittelerde „abzuschließen“. Ist das Vorhaben zur Unfertigkeit verdammt?

Tolkien ist ein sorgfältiger und detailversessener Handwerker; doch zugleich hat er eine äußerst weitgreifende Vision. Diese beiden Maßstäbe miteinander in Einklang zu bringen, war nicht immer einfach, vor allem beim Verfassen von Der Herr der Ringe. Genau das wird in der Novelle Blatt von Tüftler, die Tolkien schreibt, während er bei der Ring-Geschichte eine Blockade hat, in Szene gesetzt. Tüftler widmet sein Leben der Aufgabe, einen Baum zu malen, doch wie die Konstruktion von Mittelerde ist das ein endloses Vorhaben. Tagelang verbringt er über einem Detail, über einem einzigen Blatt – eine „einmalige Verkörperung des Musters“ –, nur um am Ende festzustellen, dass es nicht mehr mit dem Ganzen harmoniert. Das Bemühen um Vollständigkeit, um Totalität wird unablässig zum Scheitern gebracht.

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