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Essay

Jacob Böhme und die Gelassenheit

Kilian Thomas veröffentlicht am 05 Januar 2024 8 min

Angesichts multipler Krisen verbreiten sich Misstrauen, Wachsamkeit und Nervosität. Der Mystiker und Philosoph Jacob Böhme vertrat als Reaktion auf den Dreißigjährigen Krieg dagegen die Auffassung: Was wir brauchen, ist Gelassenheit. 

 

Wer von Gelassenheit spricht, sie gar als Tugend preist, macht sich verdächtig. Ist die Zeit nicht endgültig vorbei, in der man heiter und unbekümmert in die Welt blicken konnte? Es wäre aber verfehlt, Gelassenheit als lässige Gleichgültigkeit zu verstehen, aus der Untätigkeit, Blindheit und Bequemlichkeit resultieren. Niemand hat das besser unter Beweis gestellt als der Philosoph und Mystiker Jacob Böhme, dessen 400. Todestag in diesem Jahr gefeiert wird. In der kurz vor seinem Tod verfassten Schrift Von der wahren Gelassenheit (1622) beschreibt er Gelassenheit als etwas, um das „gerungen“ werden muss, „bis das finstere, harte verschlossene Zentrum zerspringt“. Die wahre Gelassenheit erweist sich so nicht als Rückzug in, sondern als Auszug aus der Innerlichkeit; als Zielpunkt einer emanzipatorischen Bewegung, die produktives Handeln qua Selbstgewinn überhaupt erst ermöglicht. Wer die Welt wirksam und zum Guten verändern will, so Böhme sinngemäß, der muss sich erst vom Joch der eigenen Verblendung befreien. Böhme selbst kennt die unauflösliche Ambivalenz der Gelassenheit; er widmet sich der Arbeit am eigenen Selbst und steht zugleich im Dauerstreit mit der Philosophie und Theologie seiner Zeit. Durch sein Aufbegehren gegen die herrschende Weltanschauung gilt er als ketzerischer Widerständler und wird als „falscher Prophet“ verschrien. Doch er verbrüdert sich ohnehin lieber mit der wissbegierigen Bevölkerung und zeigt sich darin protestantischer als der offizielle Protestantismus: „Meine Schriften dienen nicht für den vollen Bauch, sondern für einen hungrigen Magen. Sie gehören den Kindern des Geheimnisses, zumal in denselben viele edle Perlen verschlossen sind und auch offenbar liegen.“ Von kirchlichen Autoritäten gehasst, wird er mit Schreibverbot belegt und arrestiert. Doch der gewitzte Denker besitzt einflussreiche Freunde, die ihn unterstützen.

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Wolfram Eilenberger legt mit Nietzsche frei, wie man existenzielle Krisen nicht nur überleben, sondern für sich nutzen kann. Ariadne von Schirach singt dagegen ein Loblied auf den Menschen als ewiges Mangelwesen, und im Dialog mit dem Kulturtheoretiker Thomas Macho sucht Roger Willemsen nach dem Gleichgewicht zwischen beschädigter Existenz und Liebe zur Welt.

 


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