Moreno Andreatta: „Alles beginnt mit einer Intuition“
Wie findet man mathematische Lösungswege? Wie gelingt eine Komposition? Moreno Andreatta ist Mathematiker und Musiker. Im Gespräch erklärt der renommierte Forscher, wie sich beide Bereiche gegenseitig befruchten und warum ohne Intuition nichts Neues in die Welt käme.
Sie haben Ihre Faszination für Musik und Mathematik schon sehr früh in Ihrem Leben entdeckt – worin genau besteht sie und wie ist sie entstanden?
Meine Faszination für Musik habe ich durch meinen Vater entdeckt. Er war Pianist und hat mich auf seinen Schoß gesetzt, seit ich drei bin, was mich dazu brachte, die Faszination für Musik durch Hören und Spielen und nur ein wenig später durch das Lesen von Noten zu entdecken. Das ist sicherlich der Grund, warum mich die Improvisation viel mehr fasziniert als die Kunst, bereits existierende Musik zu interpretieren. Was die Mathematik betrifft, so war ich in der Schule gut in Mathe, aber ich war nicht besonders fasziniert davon. Meine Faszination für die Mathematik begann, als ich plötzlich erkannte – und das war während meines Mathematikstudiums an der Universität Pavia in Italien –, dass ich mit ein wenig Hilfe des mathematischen Denkens grundlegende Fragen in der Musik besser verstehen konnte, z. B. was Harmonie ist, wie rhythmische Strukturen organisiert sind und was ein melodisches Muster zu einer „guten“ Melodie macht, um nur die drei zentralen Parameter der Musik zu nennen.
Mathematik scheint rational und streng zu sein, Musik ist viel emotionaler und spielerischer. Was ist die Verbindung zwischen diesen beiden – zumindest für mich – sehr unterschiedlichen Disziplinen?
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