Netzlese
Fünf Klicktipps für den Sonntag. Diesmal mit der Philosophie der Pause, dem Heiner Müller-Fon, der Fortsetzung der „Merkur-Affäre“, einer Dokumentation über Eric Hobswam sowie der Verleihung des Theodor W. Adorno-Preises.
◉ Auf Deutschlandfunk Kultur spricht Simone Miller mit Alice Lagaay über die Philosophie der Pause. Entgegen ihres schlechten Rufs, der sie mit Ineffizienz und Faulheit assoziiert, sei die Pause vielmehr „eine Art des Übens von Totsein oder Sterben, und zwar als positive Sache“.
◉ Zur Ehrung des 1995 verstorbenen Dramatikers Heiner Müller hat das Berliner Hebbel am Ufer-Theaters mit dem Müller-Fon ein interaktives Audiostück gestaltet, in dem sich der berühmte Autor zu verschiedenen Themen der Gegenwart äußert, was nicht zuletzt auch sehr unterhaltsam ist.
◉ In der Frankfurter Allgemeinen Zeitung berichtet René Schlott, dass die einstige „Merkur-Affäre“, in deren Zuge Hannah Arendt dem Frankfurter Institut für Sozialforschung implizit eine Mitschuld an Walter Benjamins Selbstmord attestierte, kürzlich im Jahrbuch für Antisemitismusforschung eine kontroverse Fortsetzung fand.
◉ Die London Review of Books zeigt eine eineinhalbstündige Dokumentation über den großen, 2012 verstorbenen Historiker und marxistischen Intellektuellen Eric Hobsbawm, die sein Leben und Denken engführt – von den Besuchen in Jazz Clubs bis hin zu seiner Beobachtung durch den britischen Geheimdienst.
◉ Das Börsenblatt vermeldet, dass Klaus Theweleit dieses Jahr den mit 50 000 Euro dotierten Theodor-W.-Adorno-Preis der Stadt Frankfurt am Main erhält. Theweleit wird als einer der „einflussreichsten und zugleich originellsten Kultur- und Literaturtheoretiker“ der Gegenwart gewürdigt.