Schlaflosigkeit ist blankes Sein
Eine jüngst veröffentlichte Langzeitstudie zeigt: Chronischer Schlafmangel erhöht im Alter das Risiko für Demenz. Dass durchwachte Nächte jedoch nicht nur die Gesundheit gefährden, sondern uns auch die Unentrinnbarkeit des Seins vor Augen führen, beschrieb bereits der Philosoph Emmanuel Levinas.
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Emmanuel Lévinas und das Antlitz
Philosophen formulieren oft provokant und scheinbar unverständlich. Gerade diese rätselhaften Sätze sind der Schlüssel zum Gesamtwerk. Welche Bedeutung hat das Antlitz für Emmanuel Lévinas? Wir klären auf.

Marcus S. Kleiner: „Wenn mein Buchhändler sich wie diese Algorithmen verhielte, würde ich ihn anzeigen“
Für viele ist nichts entspannender als ein Abend vor Netflix. In seinem jüngst erschienenen Buch Streamland argumentiert der Medienwissenschaftler Marcus S. Kleiner jedoch: Für die willkommene Ablenkung zahlen wir einen hohen Preis. Denn die algorithmisch generierten und persönlich zugeschnittenen Empfehlungen veränderten unser Verhalten weit über den Bildschirmrand hinaus. Warum Netflix und Co. das Erbe der Aufklärung gefährden und welche Schritte dennoch aus einer On-demand-Gesellschaft führen könnten, erläutert der Autor im Interview.

Wie Emmanuel Macron die Strategie des Ärgerns erfand
Mit seiner Aussage, dass er Ungeimpfte ärgern wolle, hat Emmanuel Macron nicht nur ein mediales Beben ausgelöst, sondern auch einen neuen Weg im Umgang mit Impfunwilligen eingeschlagen.

Wer sind "Wir"?
Als Angela Merkel den Satz „Wir schaffen das!“ aussprach, tat sie dies, um die Deutschen zu einer anpackenden Willkommenskultur zu motivieren. Aber mit der Ankunft von einer Million Menschen aus einem anderen Kulturkreis stellt sich auch eine für Deutschland besonders heikle Frage: Wer sind wir eigentlich? Und vor allem: Wer wollen wir sein? Hört man genau hin, zeigt sich das kleine Wörtchen „wir“ als eine Art Monade, in der sich zentrale Motive zukünftigen Handelns spiegeln. Wir, die geistigen Kinder Kants, Goethes und Humboldts. Wir, die historisch tragisch verspätete Nation. Wir, das Tätervolk des Nationalsozialismus. Wir, die Wiedervereinigten einer friedlichen Revolution. Wir, die europäische Nation? Wo liegt der Kern künftiger Selbstbeschreibung und damit auch der Kern eines Integrationsideals? Taugt der Fundus deutscher Geschichte für eine robuste, reibungsfähige Leitkultur? Oder legt er nicht viel eher einen multikulturellen Ansatz nahe? Offene Fragen, die wir alle gemeinsam zu beantworten haben. Nur das eigentliche Ziel der Anstrengung lässt sich bereits klar benennen. Worin anders könnte es liegen, als dass mit diesem „wir“ dereinst auch ganz selbstverständlich „die anderen“ mitgemeint wären, und dieses kleine Wort also selbst im Munde führen wollten. Mit Impulsen von Gunter Gebauer, Tilman Borsche, Heinz Wismann, Barbara Vinken, Hans Ulrich Gumbrecht, Heinz Bude, Michael Hampe, Julian Nida-Rümelin, Paolo Flores d’Arcais.
Günther Anders und die Atombombe
Günther Anders zählt zu den scharfsinnigsten Kritikern der modernen Technik. Angesichts der Atombombe zeigt sich für ihn ein Grundproblem der Menschen: Sie können sich die Folgen ihrer eigenen Schöpfungen nicht mehr vorstellen und leiden deshalb an chronischer Apokalypse-Blindheit. Eine Zukunft hat unsere Welt nur, wenn wir das Fürchten lernen.

Moralische Minderwertigkeitskomplexe
Warum sehen sich engagierte Menschen im Netz oft mit blankem Hass konfrontiert? Weil die Hassenden ahnen, dass sie ein falsches Leben führen, argumentiert Matthias Kiesselbach.

„Yoga“ von Emmanuel Carrère
In seinem heute erscheinenden Roman Yoga steigt der Schriftsteller Emmanuel Carrère mit viel Selbstironie hinab in die Tiefen des eigenen Selbst, um sich schlussendlich durch das Leid anderer zu befreien.

Emmanuel Carrère: "Empathie hat perverse Effekte"
Das Werk des großen französischen Schriftstellers Emmanuel Carrère changiert zwischen Roman, Autobiografie und philosophischer Meditation. Ein Gespräch über die Hölle der Ironie, russischen Wahnsinn und das Reich Gottes in unserer Mitte.
