Fragwürdige Selbsterzeugung

Was moralische Schuld ist, wird fragwürdiger, je genauer man hinsieht. Und doch gibt es Situationen, in denen nur noch eines hilft: der radikale Kontaktabbruch. Die Schriftstellerin Sibylle Lewitscharoff und der Kulturwissenschaftler Thomas Macho über Zorn, komplexe Selbstverhältnisse und letzte Auswege.

Gibt es legitime Gewalt? Dies Frage stellt sich angesichts befreiender Proteste, aber auch hinsichtlich gewaltvoller Polizeipraktiken derzeit mit großer Dringlichkeit. Antworten suchte bereits Walter Benjamin in seinem 1921 erschienenem Aufsatz Zur Kritik der Gewalt.

Die jüngst verabschiedete Reform des Infektionsschutzgesetzes stellt eine deutliche Verbesserung zur vorigen Situation dar, meint der Rechtsphilosoph Reinhard Merkel, der bis April dieses Jahres Mitglied des Deutschen Ethikrats war. Im Gespräch plädiert er dafür, eine Grundlage für Notstandslagen im Grundgesetz zu schaffen.

Fünf philosophische Klicktipps für den Sonntag: Diesmal mit dem Glücksgefühl der Verwurzelung, einer langen Nacht über Hannah Arendt, dem Bilderatlas Mnemosyne, der Hoffnung auf echte Einsamkeit sowie Einblicken in die Arbeit des Ethikrates.

Bei Kindern und Jugendlichen versagt das Pandemiemanagement auf desaströse Weise. Dabei ist das Wohl der jüngeren Generationen ethisch und grundrechtlich besonders wichtig. In seinem Essay fordert Ex-Ethikratsvorsitzender Peter Dabrock deshalb ein vehementes Umdenken.   

Durch die Pandemie hat der Deutsche Ethikrat an öffentlicher Bedeutung gewonnen. Doch wie funktioniert dieser überhaupt? Die Vorsitzende Alena Buyx erklärt die Arbeitsweise des Gremiums und spricht über den Vorwurf, die Politik lagere Entscheidungen an den Rat aus.