Modern begraben?
Friedhof war gestern, es lebe das Waldbegräbnis! Der Mensch von heute sehnt sich im Tod nach Naturnähe. Ein Missverständnis?
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Modern begraben?
Friedhof war gestern, es lebe das Waldbegräbnis! Der Mensch von heute sehnt sich im Tod nach Naturnähe. Ein Missverständnis? Die Kolumne von Hartmut Rosa

Gibt es einen guten Tod?
Kein Mensch entgeht dieser Frage. Für die meisten bleibt sie mit Angst behaftet. In den aktuellen Debatten zur Sterbehilfe wird über den guten Tod vor allem im Sinne des guten Sterbens und damit reiner Machbarkeitserwägungen verhandelt. Wo liegen unvertretbare Leidensgrenzen? Hat der Mensch das Recht, selbst über sein Ende zu bestimmen? Gibt es den wahrhaft frei gewählten Suizid überhaupt? Im Zuge dieser Konzentration auf das Sterben geraten die lebensleitenden Fragen aus dem Blick. Wie gehen wir mit der eigenen Endlichkeit und der unserer Nächsten um? Können wir uns mit dem Tod versöhnen? Wie sieht eine menschliche Existenz aus, die ihr Ende stets verdrängt? Oder ist das bewusste Vorauslaufen in den Tod – wie es beispielsweise Sokrates oder Heidegger behaupten – nicht gerade der Schlüssel zu einem gelungenen Dasein? Mit Beiträgen unter anderem von Svenja Flaßpöhler, Reinhard Merkel, Philippe Forest, Thomas Macho und David Wagner
Die Gerd und Soyeon-Show
Gerhard Schröder ist jetzt auf Instagram. Auf dem Kanal seiner Frau Soyeon Schröder-Kim offenbart der Altkanzler eine naturnahe Gemütlichkeitsoffensive, die aus polit-ästhetischer Perspektive einige grundsätzliche Fragen aufwirft.

In-Zeit statt Auszeit
Gerade im Sommer sehnt man sich nach Urlaub und Auszeit. Doch stehen diese nicht längst selbst im Dienst einer Effizienzsteigerung? Plädoyer für eine andere Form des Pausierens.

Judith Butler und die Gender-Frage
Nichts scheint natürlicher als die Aufteilung der Menschen in zwei Geschlechter. Es gibt Männer und es gibt Frauen, wie sich, so die gängige Auffassung, an biologischen Merkmalen, aber auch an geschlechtsspezifischen Eigenschaften unschwer erkennen lässt. Diese vermeintliche Gewissheit wird durch Judith Butlers poststrukturalistische Geschlechtertheorie fundamental erschüttert. Nicht nur das soziale Geschlecht (gender), sondern auch das biologische Geschlecht (sex) ist für Butler ein Effekt von Machtdiskursen. Die Fortpf lanzungsorgane zur „natürlichen“ Grundlage der Geschlechterdifferenz zu erklären, sei immer schon Teil der „heterosexuellen Matrix“, so die amerikanische Philosophin in ihrem grundlegenden Werk „Das Unbehagen der Geschlechter“, das in den USA vor 25 Jahren erstmals veröffentlicht wurde. Seine visionäre Kraft scheint sich gerade heute zu bewahrheiten. So hat der Bundesrat kürzlich einen Gesetzesentwurf verabschiedet, der eine vollständige rechtliche Gleichstellung verheirateter homosexueller Paare vorsieht. Eine Entscheidung des Bundestags wird mit Spannung erwartet. Welche Rolle also wird die Biologie zukünftig noch spielen? Oder hat, wer so fragt, die Pointe Butlers schon missverstanden?
Camille Froidevaux-Metteries Essay hilft, Judith Butlers schwer zugängliches Werk zu verstehen. In ihm schlägt Butler nichts Geringeres vor als eine neue Weise, das Subjekt zu denken. Im Vorwort zum Beiheft beleuchtet Jeanne Burgart Goutal die Missverständnisse, die Butlers berühmte Abhandlung „Das Unbehagen der Geschlechter“ hervorgerufen hat.
Was heißt „links“ – und warum ist es so kompliziert?
Die politische Linke habe sich verrannt und ehemalige Wähler*innen in die Arme der Rechten getrieben, so eine immer lauter werdende Klage. Doch diese Empörung unterliegt einem Missverständnis, meint Thorsten Holzhauser und zeigt: Was linke Politik sein soll, war schon immer Teil von politischen Kämpfen.

Die letzte Ruhe
Immer mehr Menschen entschließen sich, ihre sterblichen Überreste am Wurzelwerk eines Baumes zu begraben. Woher kommt die Beliebtheit dieser Form der Bestattung? Auf den Spuren unserer Vorstellungen von Vergänglichkeit.

Cynthia Fleury: „Die Sublimierung des Ressentiments gelingt uns immer weniger“
Das Ressentiment ist eine Selbstvergiftung. Gesellschaftlich nimmt sie dramatisch zu, meint Cynthia Fleury. Was tun? Muss Heilung individuell oder kollektiv ansetzen? Die Philosophin und Psychoanalytikerin über ihr neues Buch Hier liegt Bitterkeit begraben.
