Netzlese
Fünf Klicktipps für den Sonntag. Diesmal mit einem Band kanonischer Forschung zum freien Download, dem Kopf hinter den Bidenomics, verschwörungstheoretischen „Besserwissern“, einem Porträt Wolfgang Abendroths sowie der Aktualität Plotins.
◉ Der von Christoph Riedweg, Christoph Horn und Dietmar Wyrwa herausgegebene Band Philosophie der Kaiserzeit und der Spätantike, fünfter und letzter Teil der kanonischen Reihe Die Philosophie der Antike, kann man beim Schwabe Verlag kostenlos downloaden. An dem über 2500 Seiten starken Buch wirkten über 50 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler mit.
◉ Bei Makronom beschäftigt sich der an der Columbia University lehrende Wirtschaftshistoriker Adam Tooze in einem ausführlichen Essay mit dem intellektuellen Kopf hinter den Bidenomics: Paul Krugman. Dabei zeichnet er nach, wie der Nobelpreisträger vom einstigen Zentristen zum Befürworter „eines wirtschaftspolitischen Experiments von historischem Ausmaß“ wurde.
◉ Auf Soziopolis lassen sich die von der Berliner Humboldt-Universität organisierten Mosse Lectures zum Thema Verschwörungstheorien nachhören und -sehen. Im aktuellen Vortrag verhandelt Eva Horn, Professorin für Neuere Deutsche Literatur an der Universität Wien, das Thema „Die Besserwisser. Wissenschaftsskepsis, Verschwörungsdenken und die Erosion der Wirklichkeit“.
◉ Im Jacobin-Magazin porträtiert Lothar Peter den 1985 verstorbenen Juristen und linken Intellektuellen Wolfgang Abendroth. Dabei wird nicht nur der theoretische und aktivistische Werdegang des Doktorvaters von Jürgen Habermas beschrieben, sondern dessen Persönlichkeit auch anekdotisch illustriert, etwa durch die verbreitete Sorge seiner Studenten um Abendroths unorthodoxe Fahrweise seines VW-Käfers.
◉ Der Bayern2-Wissen-Podcast thematisiert die Philosophie Plotins, die in der Weiterentwicklung der platonischen Ideenlehre von einem All-Einen ausging, die das gesamte Sein durchziehe. In diesem – modern gesprochen - „ganzheitlichen“ Denken beweist der antike Denker wiederum eine starke Aktualität.