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Bild: gemeinfrei; Björn Trotzki (Imago)

Fundstück

Die Illusion ideeller Kriegsführung

Carl Schmitt veröffentlicht am 01 März 2024 2 min

Wann ist es gerechtfertigt, dass Menschen in einem Krieg ihr Leben opfern? Angesichts der Diskussion um europäische Bodentruppen für die Ukraine ist das eine Frage, die zunehmend an Brisanz gewinnt. Für Carl Schmitt ist die Antwort klar: Ein Krieg kann nie ideell begründet werden, sondern nur existenziell.

 

„Aber kein Programm, kein Ideal, keine Norm und keine Zweckhaftigkeit verleiht ein Verfügungsrecht über das physische Leben anderer Menschen. Von den Menschen im Ernst zu fordern, daß sie Menschen töten und bereit sind, zu sterben, damit Handel und Industrie der Überlebenden blühe oder die Konsumkraft der Enkel gedeihe, ist grauenhaft und verrückt. Den Krieg als Menschenmord verfluchen und dann von den Menschen zu verlangen, daß sie Krieg führen und im Kriege töten und sich töten lassen, damit es „nie wieder Krieg“ gebe, ist ein manifester Betrug. Der Krieg, die Todesbereitschaft kämpfender Menschen, die physische Tötung von andern Menschen, die auf der Seite des Feindes stehen, alles das hat keinen normativen, sondern nur einen existenziellen Sinn, und zwar in der Realität einer Situation des wirklichen Kampfes gegen einen wirklichen Feind, nicht in irgendwelchen Idealen, Programmen oder Normativitäten. Es gibt keinen rationalen Zweck, keine noch so richtige Norm, kein noch so vorbildliches Programm, kein noch so schönes soziales Ideal, keine Legitimität oder Legalität, die es rechtfertigen könnte, daß Menschen sich gegenseitig dafür töten. Wenn eine solche physische Vernichtung menschlichen Lebens nicht aus der seinsmäßigen Behauptung der eigenen Existenzform gegenüber einer ebenso seinsmäßigen Verneinung dieser Form geschieht, so läßt sie sich eben nicht rechtfertigen. Auch mit ethischen und juristischen Normen kann man keinen Krieg begründen. Gibt es wirklich Feinde in der seinsmäßigen Bedeutung, wie es hier gemeint ist, so ist es sinnvoll, aber nur politisch sinnvoll, sie nötigenfalls physisch abzuwehren und mit ihnen zu kämpfen.“

– Carl Schmitt: „Der Begriff des Politischen“ (1932)

 

Carl Schmitt zählt international zu den am meisten rezipierten deutschen Intellektuellen des zwanzigsten Jahrhunderts. Seine einflussreichen Theorien zu Themen wie der Unterscheidung zwischen Freund und Feind, der Legalität versus Legitimität und der Definition des Politischen beeinflussen unser Politikverständnis bis heute. Jedoch wirft seine Rolle als „Kronjurist“ des Dritten Reiches einen Schatten auf sein Denken.

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Kommentare

Armin Schmidt | Freitag, 1. März 2024 - 17:43

Damit politischer Konflikt weniger Weltkrieg und mehr innere Debatte ist, schätze ich Demokratie, ein Zweiparteiensystem und zwei gut konzipierte Parteien für alle Regierungsebenen hilfreich. Auch vermute ich, dass eine gewisse positive Debattenkultur hilfreich ist, aber da habe ich eher wenig eigene Erfahrung.

Ich danke für den Artikel und die Möglichkeit, zu kommentieren.

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