Bewaffnete Nächstenliebe
Die christliche Botschaft wird oft mit Pazifismus gleichgesetzt. Ein fataler Irrtum: Aus Sicht der Bibel erscheint die militärische Solidarität mit der Ukraine nicht nur erlaubt, sondern sogar geboten, meint unsere Kolumnistin Nora Bossong.
In Südsudan rief Papst Franziskus die Gläubigen dazu auf, „Jesu Haltung der Gewaltlosigkeit zu verbreiten, damit in denen, die sich zum Glauben bekennen, kein Platz mehr ist für eine Kultur, die auf dem Geist der Rache beruht“. Auch mit Blick auf den Ukrainekrieg fordert das Kirchenoberhaupt wiederholt eine Niederlegung der Waffen. Stützt Franziskus damit all jene, die militärische Hilfe für die Ukraine ablehnen? Ist westliche Waffenlieferung mit christlichen Grundsätzen überhaupt vereinbar?
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Kommentare
Liebe Nora Bossong, vielen Dank für Ihren lesenswerten Artikel über den Pazifismus. Mir fällt dazu Heiner Geislers Satz: "Pazifismus hat Auschwitz erst möglich gemacht". Pazifismus ist eben nicht Passivität.
Darf kann zur Herstellung gerechter Zustände Gewalt einsetzen, wen z.B. Arbeiterpriester mit einer Waffe an der Seite der Unterdrückten kämpfen? Diese Frage wurde in lateinamerikanischen Befreiungstheologie immer wieder kritisch diskutiert. Zwei Spielfilme handeln davon: "Romero" (über Bischof Romero) und "The Mission" anschauen". Sie schreiben: "Wenn wir von Gewaltverzicht sprechen, dessen verheerende Folgen nicht wir selbst, sondern andere tragen, verkehrt sich die Stelle des Evangeliums in ihr Gegenteil." Dem ist nichts hinzufügen.