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Bild: Bridgeman Images (Imago)

50. Todestag von Pier Paolo Pasolini

Revolutionär der Vergessenen

Michael Lenhart veröffentlicht am 02 November 2025 10 min

Vor fünfzig Jahren wurde Pier Paolo Pasolini unter nach wie vor ungeklärten Umständen ermordet. Mit ihm verschwand eine der wichtigsten intellektuellen Stimmen der italienischen Öffentlichkeit und des Kulturlebens allgemein – von einer fundamentalen Herrschaftskritik, die heute fehlt.

Man stelle sich vor, Pasolini, der ab und zu in Gesprächsrunden im Fernsehen aufgetreten ist, würde in eine der heute typischen Talk-Shows eingeladen werden, als der eine Gast mit ganz eigenen, „interessanten“ Ansichten. Sagen wir, der Rahmen der Sendung ist so gehalten, dass recht allgemein über gesellschaftliche, politische, kulturelle Dinge gesprochen werden kann. Zunächst wird Pasolini von der Moderatorin vorgestellt werden als italienischer Dichter und Filmemacher, als Autor der „berüchtigten Freibeuterschriften“ – und natürlich als Auslöser zahlreicher Skandale mit sich anschließenden Gerichtsprozessen (meist wegen Verstößen gegen die Sittlichkeit). Damit unterscheidet er sich von den anderen, üblichen Talk-Show-Gästen schon einmal deutlich. 

Ebenso, wenn Pasolini gleich einmal die Gelegenheit ergreift, um seine Kritik an den Massenmedien deutlich zu machen, gerade als jemand, der in ihnen vorkommt: Dadurch nämlich stehe er am oberen Ende eines Machtgefälles, das den Zuschauer zu einer passiven Haltung verdammt. Das lehne er, Pasolini, grundsätzlich ab, stattdessen möchte er seine Präsenz nutzen, um auf dieses Machtgefälle aufmerksam zu machen. Immerhin seien die Massenmedien eines der Hauptwerkzeuge der voranschreitenden Normierung, konkreter: der Verkleinbürgerlichung des Menschen, der völlig in die Konsumideologie integriert sein soll. Er, für den „Masse per Definition antidemokratisch“ ist, weil sie über Herrschaftsgewalt durchgesetzt wird, stehe im grundsätzlichen Widerspruch dazu. Natürlich weist die Moderatorin ihn darauf hin, dass er doch selbst von den Massenmedien profitiere. Pasolini pflichtet bei, deutet sein Auftreten im Fernsehen aber als eine Art parasitären Kampf mit den „zentralistischen Medien“, bei dem er höchstwahrscheinlich verlieren wird.

 

Verklärung der Vormoderne

 

An dieser Stelle fühlt sich die Moderatorin veranlasst, Pasolinis Weltsicht für das Publikum einzuordnen – sie entstamme dem Marxismus. Pasolini ergänzt: Einem Marxismus vermittelt durch den italienischen Philosophen Antonio Gramsci. Aber eigentlich seien es gegen ihre Grundherrn rebellierende Kleinbauern im Friaul gewesen, die ihn als jugendlichen Zeugen dieses Aufstands zum Marxisten haben werden lassen. Dazu passen seine Auslassungen gegen die Konsumideologie des Neokapitalismus und seine bereits angedeutete Befürwortung der Revolution der unteren Klassen, auch wenn es dafür längst zu spät sein dürfte. Warum aber, stellt sich bald die Frage, verteidigt Pasolini dann die Religion, das angebliche Opium des Volkes? Und wieso bezeichnet er die 68er-Bewegung ihrer Konsequenz nach als rechts – die sich doch selbst auf Marx bezogen hat? Und dann seine Vorliebe für das Lumpenproletariat, das laut Marx’ geradezu menschenverachtendem Urteil völlig unpolitisch und folglich revolutionsuntauglich sei! Was soll außerdem diese Verklärung der Vormoderne, ja sogar des Mittelalters, in dem sich angeblich freier leben ließ als heute? 

Spätestens hier wird einer der anderen Gäste seiner Ungeduld nachgeben und fragen, ob er, Pasolini, denn nicht sehe, dass es den Leuten heute so gut gehe wie noch nie, und dass der Kapitalismus Milliarden von Menschen aus der Armut in die Freiheit geholt habe. Und von hier an wird es zunehmend mühsam, dabei zuzusehen, wie Pasolini weitgehend unverstanden bleibt, wenn er die etablierten Verhältnisse als einen „unsympathischen und dummen Wohlstand“ bezeichnet und Partei ergreift für eine unbürgerliche, humanistisch-religiöse Lebensweise. So oder so ähnlich war es auch schon zu seinen Lebzeiten, und weil das Gespräch jetzt wirklich sehr verfahren wird, wenden wir uns an dieser Stelle ab und fragen, was Pasolini in Debatten, die zwischen rechts und links klar unterscheiden zu müssen meinen, so schwer fassbar macht, und wie notwendig es aber wäre, sich mit seiner fundamentalen Herrschaftskritik wieder auseinanderzusetzen.

Tatsächlich war Pasolini kein klassischer Marxist, mit einiger Berechtigung – ähnlich wie Adorno – kann er auch als Wertekonservativer bezeichnet werden, nur eben als linker, anti-bürgerlicher. Dies lässt sich zum Teil biografisch begründen: 1922 in Bologna in kleinbürgerliche Verhältnisse geboren, hat Pasolini prägende Jahre im bäuerlichen Friaul verbracht, nach dem Umzug 1950 nach Rom in den dortigen, subproletarisch geprägten Vororten gelebt. In beiden Milieus hat Pasolini die Ausläufer von Lebensweisen kennengelernt – Dialekt, (Aber-)Glaube, Bräuche –, zu deren Ursprünglichkeit und Lebendigkeit er sich sehr stark hingezogen fühlte. In ihnen erkannte er noch die Zeichen einer präkapitalistischen, ja „prähistorischen“ Zeit, die auch nicht der italienische Faschismus mit seinem repressiven Vereinheitlichungswahn hatte ausrotten können. Beispielhaft genannt sei sein erster veröffentlichter Roman Ragazzi di Vita (1955), der von jungen Menschen am Rand der Gesellschaft handelt – Strolche, Strauchdiebe, Gauner, Halunken, Schlitzohre, Taugenichtse, Gelegenheitsstricher, Schrottsammler, Analphabeten, Schlawiner, die sich halb liebevoll mit „Hurenbolzen“ und „Arschficker“ ansprechen. 

Bei aller Problematik, die es in den Lebensumständen und in den Figuren selbst gibt, zeigt Pasolini, der als Schwuler trotz seiner Bekanntheit gesellschaftlicher Außenseiter blieb, wie sehr er dieses spontane, sinnliche – und damit eben nicht verkleinbürgerlichte – Leben in den Tag hinein bewundert hat. Wie zuvor schon den Friaulischen Dialekt für seinen ersten Gedichtband hat Pasolini auch den Dialekt der Borgate, der römischen Vororte, erlernt, um darin schreiben zu können. Mit Vita violenta folgte vier Jahre später ein weiterer Roman im selben Milieu, in dem Pasolini neben Freunden auch die Laiendarsteller seiner bald folgenden, zunächst im Stil des Neorealismus gedrehten Filme finden sollte. Gleichzeitig musste er aber mitansehen, wie das „Zentrum“, namentlich das Kapital und die ihm zur Verfügung stehenden Massenmedien, Milieu für Milieu quasi-kolonialistisch aufsaugte und zum Verschwinden brachte. 

Menschen, wie Pasolini sie angetroffen hatte, wurden ersetzt durch Konsumenten, die über das noch neuartige Fernsehen von der, von oben vorgegebenen, hedonistischen Ideologie vereinnahmt wurden, bis die Brücken abgebrochen und sie endgültig im Kleinbürgertum gelandet waren. Sämtliche Werke Pasolinis handeln auf eine Weise von genau diesem Bruch infolge der permissiven Eingliederung der Bevölkerung in die neokapitalistische Hegemonie. Beispielhaft genannt sei sein Film Große Vögel, kleine Vögel (Uccelacci e uccellini, 1966), in dem Vater Totó und Sohn Ninetto sich den kleinbürgerlichen Versprechen eines materiellen Wohlstands und des bequemen Lebens überlassen haben, ohne die gesellschaftlichen Verhältnisse noch infrage zu stellen. Die Rufe eines christlich-marxistischen Raben, der ihnen den Film über folgt, um sie an die sozialen Missstände in der Welt zu erinnern, sind vergebens. Am Ende töten sie ihn.

 

Revolution der Vergessenen

 

In den Raben kann man leicht Pasolini selbst hineindeuten. Liest man sich durch die Chronologie von Pasolinis Gesprächen und Interviews, bekommt man das Bild von einem, der tapfer seinen längst verlorenen Posten hält – einen Posten, von dem aus die Vereindimensionalisierung des Menschen noch beklagt und nur die Hoffnung auf eine Revolution der Vergessenen dieser Welt bleibt – der kleinen Bauern, der Schwarzen und des Subproletariats, der eigentlichen subversiven Subjekte. Um ihnen eine Stimme zu geben, legte Pasolini sich mit allen an, die die Herrschaft stützten – dem Klerus, der Bourgeoisie und auch den 68ern: Zwar bezeichnete Pasolini sich selbst als atheistisch, doch verstand der Regisseur des 1. Evangeliums – Matthäus (1964) eben auch den hohen Wert der Religion in ihrer ursprünglichen Form: Jesus Christus ist in seinem Film Messias und Sozialrevolutionär, der gemäß dem Evangelium aufseiten der Armen steht und sich entschieden gegen die Herrschaft stellt. 

Eine Kirche dagegen, die sich mit der weltlichen Macht verbunden und die Religion institutionalisiert hat, kann diese nur – bis in ihr Gegenteil – verfälschen. (Pasolini sieht in einer Wiederverarmung der Kirche denn auch die Chance für deren Rückkehr zu ihren Ursprüngen.) Dem Bürgertum dagegen geht es als Träger des Kapitalismus ohnehin um die Nivellierung alles Widerspenstigen, also auch um die Abschaffung der Religion, die ihrem Wesen nach – man denke an die Reichen und das Nadelöhr in den synoptischen Evangelien – dem Mammon entgegensteht. Und die 68er-Bewegung deutet Pasolini – ähnlich wie Pierre Bourdieu – als Bürger-Krieg, also als selbsterklärten Kampf „gute Bürger gegen schlechte Bürger“, durch den das Bürgertum sich letztlich „lästig gewordener Mythen“ wie Ehepflicht und Etikette entledigen, sprich erneuern konnte, ohne etwas von seiner Vormachtstellung einbüßen zu müssen.

Pasolini sah infolgedessen in den Institutionen wie auch im Privaten den Ungeist des Neokapitalismus ungehindert wirken – die Technisierung der Sprache, stupides Produzieren und Konsumieren, Schulen, die „gezwungenermaßen verzweifelte Gladiatoren“ für die Arena des Marktes hervorbringen. Geschädigte sind sämtliche vom Neokapitalismus Betroffenen – die Ausgebeuteten wie die Profiteure selbst, werden doch alle durch das „Erziehungssystem der Macht“ gepresst, in dem der Mensch reduziert wird auf sein Besitzen-Wollen. Für einen grundlegenden Wandel der Verhältnisse braucht es deshalb eine Kraft von außen, die vom „Völkermord“ an den Kulturen noch nicht erfasst wurde. Diese sah Pasolini – mehr als in den verstädterten Arbeitern – in den Kleinbauern. Es sei an ihnen, aus dem globalen Süden, den Pasolini mehrmals bereist hat, gegen die Gesellschaften des Nordens zu marschieren. 

 

Verelendung der Wohlstandsgesellschaft

 

Eine solche Revolte war für Pasolini nicht nur ein Kampf gegen die Ausbeutung und für die „wahre Demokratie“ der Mitbestimmung aller; mindestens genauso sah er in ihr die Möglichkeit auf eine Kulturrevolution gegen die geistige und gefühlsmäßige Verelendung, in die die Wohlstandsgesellschaft mit ihrem neurotischen Ernst und ihrer Durchsetzung des Massengeschmacks geführt hat. Die Menschen in den kapitalistischen Ländern haben sich formen lassen von den (schein-)toleranten Appellen von oben, frei und individuell zu sein „wie die anderen auch“. Die Völker des globalen Südens dagegen leben noch in einer Fröhlichkeit und Freiheit von unten, die sie sich selbst geschaffen haben – trotz aller materieller Armut und Unterdrückung.

Dieser Ankerpunkt macht verständlich, wie dem Revolutionsdenker die vormoderne Vergangenheit zur Folie seiner Hoffnungen werden konnte: Sie ist ihm – wie die wenigen noch verbliebenen „prähistorischen“ Weltgegenden („Afrika, letzte Hoffnung“) – ein realer Gegenentwurf zum kulturellen Kapitalismus. Das ist auch der Hintergrund der Trilogie des Lebens (1971-74), in der Pasolini Episoden aus den großen Novellen- und Geschichtensammlungen des Spätmittelalters verfilmt hat: Boccaccios Decamerone, Chaucers Canterbury Tales und die Geschichten aus tausendundeiner Nacht. In allen drei Filmen setzt Pasolini auf frivole Lebenslust, albernen Humor und eine Erzählweise, die den bürgerlichen Geschmack mit seiner Vorliebe für Psychologie und stringente Handlungen völlig missachtet. Erotik wird dabei als Akt der Freiheit gezeigt, der in seinem Gegensatz zur Herrschaftsnorm eine höhere Stufe der Lust erreicht, wohingegen die mit den 68ern Einzug gehaltene Bürgerpflicht zum Ausleben der Sexualität in den Konformismus führt – oder in den Terror, wie Pasolini in seinem letzten Film Salò oder Die 120 Tage von Sodom (1975) zeigen wird.

Kehren wir hier zu unserer Talk-Show zurück, in der Pasolini seine Sichtweisen mehr erklären muss, als ihm lieb ist – und als das Talk-Show-Format vorsieht. Es ist aber auch schwierig, die permissive Herrschaft, die also keinen offenen Zwang mehr anwendet, sondern über materielle und symbolische Belohnung zur Anpassung drängt, verständlich zu machen angesichts der Profite, die ein großer Teil der westlichen Gesellschaften verbuchen konnte. Gerade dies aber zeige, wie raffiniert die Macht heute agiert. Auch die Verluste, die damit einhergehen – kulturelle Vielfalt, lebendige Religion, ein weniger entfremdetes Leben –, sind angesichts der technischen Entwicklung und der Vergessenheit vormoderner Kulturen nur mit viel Geduld vermittelbar. Wohl aus Ermangelung selbiger hat Pasolini einen der anderen Gäste bereits darauf hingewiesen, nicht mehr verstehen zu können, wovon er spreche: Dieser sei nämlich schon zu sehr in die neokapitalistische Ideologie hineingewachsen, um einen Standpunkt außerhalb ihrer noch beziehen zu können. 

Überhaupt wird Pasolini in allen anderen, einschließlich der Moderatorin, Gehilfen sehen im Vortäuschen von echtem Meinungsaustausch, echter Demokratie und Vielfalt. Denn wo werden denn die Stimmen der ganz anderen gehört, der Armen, Ungebildeten, Abgehängten, der Überlebenden aus den Flüchtlingsbooten? Auch ist wahrscheinlich, dass Pasolini der Klage über den Aufschwung der politischen Rechten nicht einfach so zustimmt – jedenfalls nicht, ohne vor allem den Linksliberalen vorzuhalten, dass sie mit ihrer positiven Sicht auf Mobilität, Flexibilität, Globalisierung und Digitalisierung im Gleichschritt mit dem Kapital andere Lebensentwürfe degradieren. Und auch im Moralismus einer erzieherischen Linken, die den Klassenkampf aufgegeben hat, sieht Pasolini einen Schritt „geradewegs in die Lächerlichkeit“. Einem Kapitalismus, der weltweit in die Regression zurückzufallen droht, sprich: in den Faschismus, könne so jedenfalls nichts entgegengesetzt werden.

 

Transformation und Bewahrung

 

So sehr manche von Pasolinis Äußerungen ihre Wirkung der Polemik verdanken, so sehr fehlt in den heutigen Debatten eine Herrschaftskritik und politische Weltsicht, die einen Bogen zwischen kapitalismus-skeptischen Wertekonservativen, darunter auch Christen, und klassischen Linken schlagen kann. Eine Sicht, die sich einsetzt für das Ende der Ausbeutung des Menschen und die Bewahrung dessen, was an überlieferter kultureller Vielfalt noch übrig ist. Unklar ist, ob Pasolini sich überhaupt noch das „symbolische Kapital“ (Bourdieu) hätte aufbauen können, um in einer breiteren Öffentlichkeit Gehör zu finden, in der die gesellschaftliche Integration von Randgruppen als neubürgerliche Tugend gilt, klassenbewusste Herrschaftskritik als altbacken angesehen wird und sehr klare Fronten gezogen sind zwischen „Für uns“ und „Gegen uns“. Pasolini hätte sich wohl schon auf dem Weg dorthin – als Ausweis echten freien Denkens – Feinde auf allen Seiten gemacht. 

Zu seiner Zeit ist es ihm gelungen. Zum einen, weil es damals noch eine starke Linke gab, in Italien immer auch verknüpft mit einem kulturellen Katholizismus, aber auch, weil die peripheren Kulturen noch großen Teilen der Bevölkerung vertraut oder sie selbst mit ihnen verbunden waren. In seinen Gedichten, Romanen und Filmen hat Pasolini sie bewahrt und dem kulturellen Gedächtnis eingeschrieben. Doch nicht nur im Rückblick sind seine Werke wichtig geblieben; sie weisen auch jetzt noch einen der größten Vorzüge auf, zu der Kunst in der Lage ist – den Verblendungszusammenhang, in dem Adorno zufolge jede Gesellschaft gefangen ist, sichtbar zu machen. Dabei muss man nicht voll mitgehen mit Pasolinis Radikalkritik der kapitalistischen Moderne, um vor der Folie seiner Figuren zu fragen, wie sehr das eigene Selbst bereits zum Zweck von Marktgängigkeit und Konkurrenzfähigkeit zurechtgestutzt ist – und welche anderen Lebensweisen aber (vielleicht) noch möglich sind. •

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