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Bild: © Klaus Weddig

Kolumne von Gert Scobel

Bewusstseins-Muster

Gert Scobel veröffentlicht am 18 November 2021 2 min

In seiner Kolumne aus der aktuellen Ausgabe widmet sich Gert Scobel dem Buch Wie wir denken, wie wir fühlen von Antonio Damasio, der die Neurowissenschaft mit philosophischen Augen betrachtet.

 

„Die Intelligenz der Bakterien“, schreibt der Neurowissenschaftler und Psychologe Antonio Damasio, „ist verborgen und nicht explizit“. Warum? Weil Intelligenz die Fähigkeit ist, Probleme zu lösen. Und genau das tun auch Bakterien – nur dass wir ihre Lösungen häufig weder sehen noch verstehen. Es gibt nichts in ihnen, was in der Lage wäre, ein zentrales „Problemlösungsorgan“ oder gar eine Art „Geist“ aufzubauen. Nicht einmal das Muster, nach dem sie sich organisieren, ist uns klar. Intelligentes Verhalten geht also auch ohne – Geist. Ist das ein Problem?

Für viele Philosophen ist das offensichtlich so. Die verdeckte, nicht explizite Intelligenz macht ihnen ebenso zu schaffen wie die Bewusstseinsleistungen von Tieren, etwa Tintenfischen. Wie Damasio zeigt, erfordern explizite Intelligenz und explizites Bewusstsein, die wir uns selbst zuschreiben, tatsächlich „die Konstruktion und Speicherung bildhafter Muster durch den Organismus“. Damit dies geschehen kann, bedarf es solcher Fähigkeiten wie wahrzunehmen, zu fühlen oder sich zu erinnern. All das basiert wiederum auf räumlich kartierten Mustern, die wir „mental besichtigen“ können, um mit ihnen zu arbeiten.

 

Zucker im Tee der Empirie

 

Aber das ist nur ein winziger Ausschnitt dessen, was auf dem Weg zur bewussten Verarbeitung und Steuerung komplexerer Lebewesen erforderlich ist. Letztlich zielen diese Vorgänge darauf ab, eine Homöostase zu erreichen, das heißt, den Fluss all dessen, was ein Lebewesen einsetzt und verbraucht, in einem lebensnotwendigen Gleichgewicht zu halten. Das verlangt ein kompliziertes System von Regulationsmechanismen. Das Bewusstsein ist ein solches System. Aber Bewusstsein ist eben noch nicht – Geist.

Damasio argumentiert klug: Zweifellos wird es Wissenschaftlerinnen und Philosophen geben, die hier und dort Korrekturen anbringen wollen, und natürlich ließen sich Kontroversen anschließen. Doch der Neurowissenschaftler ermöglicht es, sehr präzise empirische Erkenntnisse mit philosophischen Fragestellungen zu verbinden. Eine an der Realität und ihrer Struktur desinteressierte Philosophie, die es zweifellos gibt, erweist sich dagegen als inhaltsleer und lebensfern. Damasio verfolgt in seinem Buch erkennbar eine zutiefst philosophische Frage und taucht sie, wie ein Zuckerstück, in den Tee der Empirie. Ein Materialist würde vermuten, dass das Zuckerstück sich restlos auflöst. Nicht so Damasio. Er ist ein Wissenschaftler, der beobachtet, dass der Würfel nicht völlig verschwindet. Genau das macht sein Buch so spannend – und zu einem interessanten philosophischen Werk, das den Vorteil hat, zugleich raffiniert und kompetent über den Stand der Bewusstseinsforschung zu informieren. •

 

Antonio Damasio: Wie wir denken, wie wir fühlen. Die Ursprünge unseres Bewusstseins; Übers. v. Sebastian Vogel Hanser, 192 S., 22 €

Gert Scobel ist Honorarprofessor für Philosophie an der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg und moderiert auf 3sat die Sendung „Scobel“. Seit 2011 ist er Kolumnist des Philosophie Magazins.

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Umberto Eco war eine geheimnisumwitterte Figur. Wie ist aus diesem Kind einer einfachen Familie im Piemont der kosmopolitische Intellektuelle geworden, der er war? Als Enkel eines Druckers und Sohn eines Buchhalters verbrachte Eco den Krieg mit seiner Mutter in den Bergen, wo sich der Salesianerorden Don Bosco seiner annahm und in ihm die Liebe zu der Philosophie des heiligen Thomas von Aquin wachrief. Wie ist aus dem Autor zweier erfolgreicher Mittelalterkrimis und ein paar ironischer Essays über den Zeitgeist ein Gelehrter geworden, der sich wie ein Magier von Peking über São Paulo nach Paris durch die Welt bewegte, um seine intelligente und vergnügte Meinung über den Triumphzug der Simulakren zum Besten zu geben, über den Niedergang des Buches, über Verschwörungstheorien – oder über Charlie Brown als „Moment des universellen Bewusstseins“? Um dieses Geheimnis zu lüften, haben wir uns mit ihm im Louvre getroffen, wo er 2012 auf Initiative des Instituts Transcultura eine Kommission von Künstlern, Architekten und Intellektuellen aus Europa und China versammelt hatte. Das Ziel? Die Einübung einer Art intellektueller Gymnastik, die seiner Meinung nach nötig ist, wenn es gelingen soll, in der großen Konfrontation zwischen den Kulturen, die sich vor unseren Augen abspielt, Orientierung zu finden. Das, was er „geistige Vielsprachigkeit“ nennt oder die Fähigkeit, nicht nur eine einzige Sprache zu sprechen, sondern die feinen und entscheidenden Unterschiede zwischen den Kulturen auszumessen.

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