Wer will ich gewesen sein?

Nr. 62 - Februar/März 2022

 

Das Leben vom Ende her zu denken, ist Zumutung und Befreiung zugleich. Nur wenn wir uns der eigenen Sterblichkeit bewusst sind, entwickeln wir einen Sinn für das Wesentliche. Individuell – und auch gesellschaftlich. Ein Dossier über Wege aus Überforderung und Aktionismus.

 

Meine Bestimmung

Am Anfang des Lebens stehen unzählige Möglichkeiten offen, am Ende sind die Entscheidungen gefallen. Doch welche Instanz entscheidet, ob unsere Selbst­werdung geglückt ist? Drei Menschen verschiedener Generationen erzählen.

 

Was am Ende zählt

Die Reue rührt daher, dass wir das Wesentliche oft zu spät erkennen. Worauf es wirklich ankommt, ist allerdings auch in der Philosophie umstritten. Hier drei klassische Debatten von Timm Lewerenz.

 

„Es käme darauf an, Dinge nicht nur aus Not zu verändern“

Der Soziologe Harald Welzer hat einen Herzinfarkt nur knapp überlebt. Seine Prioritäten haben sich seither verschoben. Läge unsere Chance darin, auch auf gesellschaftlicher Ebene zu fragen: Wer wollen wir gewesen sein?

 

Spurlos verschwinden

Wer will ich sein? Diese Frage ist nicht die Lösung, sondern Teil des Problems. Üben müssen wir uns darin, nichts hinterlassen zu wollen. Ein Plädoyer von Alice Lagaay.

 

Außerdem im Heft:

 

Kann uns die Wissenschaft retten?

Ob Covid- oder Klimakrise: Die Wissenschaften sind heute zentraler Bezugspunkt des politischen Handelns. Aber was entzieht sich unserer Erkenntnis? Thea DornBernd Stegemann und Juli Zeh fragen nach dem richtigen Umgang mit Ungewissheit.

 

Wo beginnt Rassismus?

Die meisten Menschen wollen keine Rassisten sein. Aber was, wenn eine Handlung trotzdem als rassistisch wahrgenommen wird? Ein Gespräch mit dem Soziologen Aladin El-Mafaalani über eine umstrittene Grenze.

 

Mit Heidegger im Silicon Valley

Sam Ginn gehört zu den erfolgreichsten Start-up-Gründern im Silicon Valley. Die zündende Idee für seine Innovation gewann er durch die Lektüre Martin Heideggers, dessen Werk er in den Seminaren von Hans Ulrich Gumbrecht kennenlernte. Ein Gespräch zwischen Schüler und Lehrer.

 

Nietzsche und die Selbstbestimmung

Nietzsche gilt vielen als Denker, der einen Elitismus auf Kosten der Mehrheit predigte und die aufklärerische Überzeugung von der Gleichheit aller Menschen mit Spott übergoss. Doch es finden sich in seinen Schriften auch ganz andere Ansätze, die Selbstbestimmung der Menschen zu denken. 

 

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