Brave new work — Das Ende der Arbeit, wie wir sie kennen?
Nr. 54 - Okt./Nov. 2020
Brave new work — Das Ende der Arbeit wie wir sie kennen?
Automatisierung, Homeoffice, Flexibilität: Wurde das Leben lange von der Arbeit beherrscht, scheint sich das Verhältnis langsam umzukehren. Oder ist das ein Trugschluss?
Es lebe die Reproduktion!
Sorgen, Kümmern, Pflegen: Durch die Coronakrise wird die Arbeit für das Leben als systemrelevant erkannt. Das reicht aber noch nicht. Wir müssen sie zum Ausgangspunkt einer neuen Gesellschaft erklären. Ein Essay von Eva von Redecker.
„Prämiert wird Arbeit, die einen
Unterschied macht“
Die Coronakrise verstärkt die Spaltung zwischen hoch qualifizierter Kreativwirtschaft und einfachen Dienstleistungen, die kaum Anerkennung finden. Mit welchen Folgen? Der Soziologe Andreas Reckwitz über einen Strukturwandel mit Sprengkraft.
Ist das Problem der Zukunft die Freizeit, Herr Precht?
Mit dem Fortschritt der Digitalisierung werden zukünftig viele Jobs überflüssig. Wie aber finden wir Sinn jenseits des Berufs?
Richard David Precht über inneren Reichtum und die Gefahr der Freiheit.
Außerdem im Heft:
„Die Leitidee der aktuellen Marktwirtschaft ist böse“
In einer komplexen Welt streiten wir ständig über moralisch richtiges Handeln. Der Philosoph Markus Gabriel behauptet im Interview: Es gibt moralische Tatsachen. Und es ist höchste Zeit, sich nach ihnen zu richten. Aber ist das wirklich so einfach?
Fatale Freiheit
Die Demonstranten gegen die Corona-Maßnahmen schreiben sich „Freiheit“ auf die Fahnen. Mit Liberalismus hat das nichts zu tun, meint unsere neue Kolumnistin Nora Bossong.
Der Zorn in uns
Rache gilt als archaisch und böse. Und doch ist sie uns, zumindest in der Fantasie, nicht fremd. Wie umgehen mit einem Affekt, den die moderne Welt ins Reich des Imaginären verbannt? Und schließen sich Rache und Recht wirklich aus? Ein Essay von Fabian Bernhardt.
Cioran und der Nihilismus
Emil Cioran gilt als abgründiger, stilbewusster Finsterling und radikaler Neinsager des 20. Jahrhunderts. Erfüllt von Welt- und Menschenekel wetterte er gegen jedes Heilsversprechen, jede Utopie, jede Systematik und gegen seine eigenen Dämonen. Dabei schrieb er buchstäblich um sein Leben. Über die heilsame Macht des negativen Denkens.
Inhalt
Intro /
- Editorial
- Beitragende
- Inhalt
Arena /
- Denkanstöße
- Einwürfe
Die Deglobalisierung des Netzes /
Belarus: Ende der Secondhand-Zeit /
Rassismus: Interview mit Kwame Anthony Appiah - Sinnbild
- Perspektive
„Die Leitidee der aktuellen
Marktwirtschaft ist böse“
Gespräch mit Markus Gabriel - Fundstück
Jeremy Bentham zur Tierethik - Pro & Contra
Ist die Meinungsfreiheit
in Gefahr?
Bernd Stegemann versus
Hedwig Richter - Blickwechsel
Fatale Freiheit
Neue Kolumne von Nora Bossong
Leben /
- Weltbeziehungen
Blick in die Sterne /
Gefaltete Zeit /
Skin Hunger - Der Aussteiger
Ex-Neonazi Jan im Porträt
Von Dominik Erhard - Lösungswege
Sollten wir die Wahrheit sagen? - Der Zorn in uns
Essay über Rache
Von Fabian Bernhardt - Unter uns
Die Sache mit dem Puzzeln
Kolumne von Wolfram Eilenberger
Dossier / Brave new work
- Karikatur einer Utopie?
Von Theresa Schouwink - Meine Arbeit
Fünf Menschen berichten
Kommentiert von Svenja Flaßpöhler - „Prämiert wird die Arbeit, die einen Unterschied macht“
Gespräch mit Andreas Reckwitz - Es lebe die Reproduktion
Essay von Eva von Redecker
Einspruch von Ernst-Wilhelm Händler - „Ist das Problem der Zukunft die Freizeit, Herr Precht?“
Interview mit Richard David Precht
Klassiker /
- Cioran und der Nihilismus
Essay von Marianna Lieder - Übersicht
Was ist Anarchismus? - Zum Mitnehmen
Luhmann und die Aufrichtigkeit - Menschliches, Allzumenschliches
Comic von Catherine Meurisse
Bücher /
- Kurz und bündig
Kolumne von Jutta Person - Buch des Monats
Wolfram Eilenberger:
„Feuer der Freiheit“ - Thema
Pandemien - Scobel.mag
Kolumne von Gert Scobel - Thema
Tiere und Menschen
Finale /
- Ästhetische Erfahrung
Musik: Sufjan Stevens /
Kino: „Corpus Christi“ /
Ausstellung: Der wahre Warhol - Agenda
- Leserpost / Impressum
- Phil.Kids
Arena
Die Deglobalisierung des Netzes
Das Internet erschien vielen als Verwirklichung einer Utopie: Ein grenzenloses Netz, in dem jeder mit jedem verbunden ist. Zunehmend zeigen sich nun Ansätze, es zu reterritorialisieren. Mit welchen Folgen für die Freiheit?

Ende der Secondhand-Zeit
Jahrzehntelang war Belarus erstarrt in einer patriarchalen Sowjetfiktion. Aufgebrochen wurde sie maßgeblich durch weiblichen Widerstand gegen Präsident Lukaschenko.

Markus Gabriel: „Die Leitidee der aktuellen Marktwirtschaft ist böse“
In einer komplexen Welt streiten wir ständig über moralisch richtiges Handeln. Der Philosoph Markus Gabriel behauptet im Interview: Es gibt moralische Tatsachen. Und es ist höchste Zeit, sich nach ihnen zu richten. Aber ist das wirklich so einfach?

Jeremy Bentham über Tierrechte
Die Zustände in Schlachtbetrieben sind katastrophal. Dass es keine Rechtfertigung für das Quälen von Tieren gibt, erklärte Jeremy Bentham bereits im Jahr 1823.

Fatale Freiheit
Die Demonstranten gegen die Corona-Maßnahmen schreiben sich „Freiheit“ auf die Fahnen. Mit Liberalismus hat das nichts zu tun, meint unsere Kolumnistin Nora Bossong.

Leben
Gefaltete Zeit
Ein Londoner Designer hat Kinderkleidung entwickelt, die mitwächst. Dem Philosophen Gilles Deleuze hätte das womöglich gefallen.

Skin Hunger
Durch die Coronakrise haben viele ein Phänomen kennen gelernt, mit dem Psychologen sich schon länger beschäftigen: der Hunger nach Haut.

Der Aussteiger
Fünfzehn Jahre lang war Jan in der Neonaziszene aktiv. Vor sieben Jahren kehrte er ihr den Rücken. Die Auseinandersetzung mit philosophischen Werken hat ihn auf seinem Weg begleitet. Porträt über einen Mann, der seinen Platz in der Gesellschaft noch immer sucht.

Sollten wir die Wahrheit sagen?
Manchmal kann uns eine Lüge aus der Not helfen. Ist Aufrichtigkeit also immer geboten? In unseren Lösungswegen geben Ihnen Immanuel Kant, Benjamin Constant und Friedrich Nietzsche drei Ratschläge an die Hand.

Der Zorn in uns
Rache gilt als archaisch und böse. Und doch ist sie uns, zumindest in der Fantasie, nicht fremd. Wie umgehen mit einem Affekt, den die moderne Welt ins Reich des Imaginären verbannt? Und schließen sich Rache und Recht wirklich aus?

Die Sache mit dem Puzzeln
Spielend das Ganze zusammensetzen ist nicht nur Zeitvertreib, sondern auch der älteste Menschheitstraum überhaupt, meint Wolfram Eilenberger.

Dossier: Brave new work
Homeoffice: Karikatur einer Utopie?
Lange waren Arbeit und Leben voneinander getrennt. Dank Homeoffice und Flexibilisierung reißt diese Grenze zunehmend ein. Wird jetzt das ganze Leben arbeitsförmig? Oder geht die Arbeit im Leben auf?

Andreas Reckwitz: „Prämiert wird Arbeit, die einen Unterschied macht“
Die Coronakrise verstärkt die Spaltung zwischen hoch qualifizierter Kreativwirtschaft und einfachen Dienstleistungen, die kaum Anerkennung finden. Mit welchen Folgen? Der Soziologe Andreas Reckwitz über einen Strukturwandel mit Sprengkraft.

Es lebe die Reproduktion!
Sorgen, Kümmern, Pflegen: Durch die Coronakrise wird die Arbeit für das Leben als systemrelevant erkannt. Das reicht aber noch nicht. Wir müssen sie zum Ausgangspunkt einer neuen Gesellschaft erklären. Ein Essay von Eva von Redecker.

Ein Sorge-Sozialismus führt ins Desaster
Ernst-Wilhelm Händlers Einspruch zu Eva von Redeckers Essay „Es lebe die Reproduktion!“

Richard David Precht: „Man tut den Menschen keinen Gefallen, wenn man ihnen die Pflicht nimmt“
Die Digitalisierung der Arbeitswelt wird durch die Corona-Pandemie zusätzlich befeuert. Viele Jobs werden zukünftig überflüssig, Künstliche Intelligenz ersetzt den Menschen. Im Interview spricht der Philosoph Richard David Precht über die Ambivalenz dieser Entwicklung - und die große Herausforderung, Sinn auch jenseits der Arbeit zu finden. Sein Buch „Künstliche Intelligenz und der Sinn des Lebens“ (2020) ist bei Goldmann erschienen.

Klassiker
Cioran und der Nihilismus
Emil Cioran gilt als abgründiger, stilbewusster Finsterling und radikaler Neinsager des 20. Jahrhunderts. Erfüllt von Welt- und Menschenekel wetterte er gegen jedes Heilsversprechen, jede Utopie, jede Systematik und gegen seine eigenen Dämonen. Dabei schrieb er buchstäblich um sein Leben. Über die heilsame Macht des negativen Denkens.

María Zambrano
In unserer Rubrik Klassiker weltweit stellen wir prägnant Philosophen vor, die in anderen Teilen der Welt als Klassiker gelten, hierzulande allerdings weniger bekannt sind. Diesmal: María Zambrano (1904-1991), Antifaschistin, Exilantin und Denkerin der „dichterischen Vernunft“.

Der wahre Warhol
Wer war der Mensch hinter der Marke? Drei Ausstellungen über Andy Warhol geben Antwort.

Finale
Der Multiindividualist: Sufjan Stevens
Sufjan Stevens’ neues Album „The Ascension“ feiert die Kraft des Einzelnen.

Kleine Menschen, große Fragen
Oft stellen Kinder nicht nur sehr gute Fragen, sondern haben auch besonders geistreiche Antworten. In unserer Rubrik Phil.Kids widmen sich kleine Menschen regelmäßig den ganz großen Rätseln des Seins.
