Glücklich sein in einer schlechten Welt?
Nr. 65 - August/September 2022
Glück assoziieren wir mit Leichtigkeit und ozeanischen Gefühlen. Nichts beschwert, nichts bedrückt. Ein Zustand, der in Zeiten der Großkrisen in weite Ferne gerückt zu sein scheint. Oder haben wir nur noch nicht verstanden, was Glück in Wahrheit ist? Lesen Sie selbst!
Alle Texte in der Übersicht
Arena
Weltraumgewächse
Mikrobiologen der Universität Florida gelang es, Pflanzen aus „Mond-Erde“ zu ziehen.

Was ist „Z-Faschismus“, Frau von Redecker?
Welche Logik steckt hinter dem russischen Angriffskrieg? Und warum wird er so brutal geführt? Ein Gespräch mit Eva von Redecker über Z-Faschismus, Patriarchat und Phantombesitz an Mensch und Natur.

Gibt es nicht schon längst eine globale NATO?
Die USA basteln an einem allozeanischen Bündnis gegen China und setzen damit eine alte geopolitische Tradition fort. Seit Jahrhunderten versuchen London und später Washington, die stärkste Kontinentalmacht zurückzudrängen – um die Freiheit der Meere und Märkte zu verteidigen.

Sind wir alle Synästhetiker?
Nur drei Prozent aller Menschen gelten als Synästhetiker, die etwa Farben hören können. Für Maurice Merleau-Ponty und Mikel Dufrenne ist die Fähigkeit jedoch verbreiteter: Über den Körper kommunizieren die Sinne in uns allen miteinander.

Was riskieren wir?
Mit Blick auf ihre Forschung und Erfahrung befürchten Gerald Knaus und Gerd Koenen einen Eroberungswillen Putins über die Ukraine hinaus, dem es entschlossen entgegenzutreten gelte. Julian Nida-Rümelin betont als Risikoforscher die Gefahr einer Ausweitung des Krieges unter Einsatz von Nuklearwaffen. Ein Gespräch über Fragen, die unsere Zukunft entscheiden.

Unterentwickelte Werte
Der mangelnde Distanzierungswille afrikanischer Länder von Russland wird hierzulande gern mit Kopfschütteln begleitet. Was mehr über uns aussagt als über Afrika, meint Nora Bossong.

Seid wütend, aber richtig!
In der Philosophiegeschichte galt die Wut lange als das schlimmste aller Gefühle. Dem Wahnsinn gleich, so die Befürchtung, sabotiert sie das Denken und zerstört das Gemeinwesen. Tatsächlich aber kann Wut zum Motor des Fortschritts werden. Vorausgesetzt, sie nimmt die geeignete Form an.

Leben
Forever young
Eine neue Modeästhetik breitet sich aus: Kidcore. Doch die Sehnsucht nach dem verlorenen Kindheitsparadies erweist sich als weniger unschuldig, als man auf den ersten Blick meinen könnte.

Peter Sloterdijk: „Wer Grau sagt, betritt die Sphäre der Nuance“
Farbe bekennen heißt herausstechen. Das Grau hingegen überzeugt durch Zurücknahme, ohne in Gleichgültigkeit abzugleiten. Im Interview spricht Peter Sloterdijk über Grau als Existenzkunst.

Warum vergessen wir?
Etwas zu vergessen, ist oft ein Ärgernis. Warum wir vergessen und warum das sogar ein Gewinn sein kann, zeigen drei Philosophen.

Die Sache mit dem Surfen
Wellenreiter sind Engel der Geschichte, nur unter umgekehrtem Vorzeichen: Von Surfern lernen heißt, mit der Zukunft zu tanzen, meint Wolfram Eilenberger.

Dossier: Glücklich sein in einer schlechten Welt?
Das Leiden der anderen
Wie gehen wir mit dem Unglück um, das uns umgibt? Hinsehen oder die Augen verschließen? Fliehen oder etwas tun? Fünf Menschen berichten von ihren alltäglichen Begegnungen in Flüchtlingshilfe, Rollenspiel, sozialen Medien, Rausch und Therapie. Kommentiert von Juliane Marie Schreiber.

Wie lebt sich’s gut?
Besteht das gute Leben im Streben nach Glück? Oder lenkt dies vom Wesentlichen ab? Darüber streiten Philosophen seit jeher. Drei zentrale Konflikte um den Stellenwert des Glücks im Angesicht von Mitleid, Moral und der Absurdität der Welt.

Die Freude, dagegen zu sein
Vergnügen ist oft nichts anderes als Ablenkung von der Wirklichkeit. Wer aber glaubt, glücklich sei nur der Dumme und Angepasste, liegt falsch. Drei Figuren widerständigen Glücks.

Die Kraft des Glücks
Wer nach Glück strebt, so der Vorwurf, ist am Leiden der anderen nicht interessiert, verursacht es durch Konsum und Ressourcenverbrauch gar selbst. Hartmut Rosa und Robert Pfaller setzen sich auf je eigene Weise mit den Voraussetzungen eines gelungenen Lebens auseinander.

Klassiker
Emerson und das Selbstvertrauen
Ralph Waldo Emersons philosophische Überlegungen gelten als „intellektuelle Unabhängigkeitserklärung“ der USA. Sein berühmtester Essay Self-Reliance ist ein emphatisches Plädoyer für Eigenständigkeit und Individualismus. Doch diese Forderung ist komplexer, als sie auf den ersten Blick scheint.

Was ist Hermeneutik?
In unserer Rubrik Auf einen Blick machen wir philosophische Strömungen in einem Schaubild verständlich. Diesmal: die Disziplin Hermeneutik, die sich der Praxis und Theorie des Verstehens (altgriech. „hermeneúein“), vor allem von schriftlichen Äußerungen, widmet.

Gabriel Marcel und die Wahrheit
Ist die Wahrheit eine „Beute“, die wir in unseren Besitz bringen können? Der christliche Existenzialist Gabriel Marcel verneint dies vehement. Wir erklären, warum.

Bücher
Denkt endlich planetarisch!
Dipesh Chakrabarty erinnert die Spezies Mensch daran, dass sie nicht im Zentrum steht – mit seiner Forderung nach radikalem Wandel wirft der Historiker und Klima-Theoretiker aber auch Fragen auf.

Im Licht der Wahrheit
Liegen, lesen, denken. Sie suchen noch die perfekte Sommerlektüre für den Urlaub? Die Redaktion des Philosophie Magazins empfiehlt sechs Bücher für einen philosophischen Sommer.

Finale
Alttestamentarische Wucht
Auf seinem Album gibt Nick Cave religiösen Gefühlen eine Stimme.

Was ist Wahrheit?
Das Deutsche Hygiene-Museum beleuchtet die ambivalenten Zusammenhänge von Fake, Lüge und Wahrheit.

Kleine Menschen, große Fragen
Oft stellen Kinder nicht nur sehr gute Fragen, sondern haben auch besonders geistreiche Antworten. In unserer Rubrik Phil.Kids widmen sich kleine Menschen regelmäßig den ganz großen Rätseln des Seins. Zum Beispiel: Woher weiß man, dass man mutig ist?
